Steinmetzbetrieb Franz Vogel aus Falkensee
Drei Steinmetzbetriebe gibt es in Falkensee. Der Steinmetzbetrieb Vogel ist ein echter Familienbetrieb, der von Steinmetzmeister Andreas Vogel. Bei der täglichen Arbeit am Hartgestein kommen u.a. Granit, Marmor oder Sandstein zum Einsatz. Mit Hammer und Meißel entstehen beeindruckende Arbeiten direkt vor Ort.
Der Beruf des Steinmetz ist einer der ältesten, die es auf der Welt gibt. Ein Steinmetz bearbeitet Natur- oder Kunststeine mit Werkzeugen und Maschinen. Franz Vogel hat den Steinmetzbetrieb Vogel bereits im März 1957 eröffnet. Im August 93 fand der erste Generationswechsel statt. Seitdem führen Sohn Andreas Vogel (48) und dessen Frau Barbara (41) die Geschäfte in der Bahnhofstraße gemeinsam.
Ein Altgeselle, zwei Steinmetzhelfer und ein Lehrling helfen dabei, die anfallende und oft genug recht schwere körperliche Arbeit zu bewältigen. Geselle und Lehrlinge? Na klar: Der alte Handwerksberuf des Steinmetz kann heute in einer dreijährigen Ausbildung erlernt werden. Dabei gilt es, die handwerklichen Fertigkeiten zu erlangen und den Umgang mit den unterschiedlichen Materialien kennenzulernen.
Besonders gefragt bei Andreas Vogel ist natürlich der Grabmalbereich. In der Grabmalausstellung auf dem eigenen Gelände bekommt der Kunde eine erste Übersicht über die Möglichkeiten. Polierter, industriell gefertigter Stein oder handwerklich bearbeitete oder naturbelassene Steinen: Die Auswahl ist groß. Natursteine wie etwa Granit, Serpentenit, Quarz, Sandstein aber auch der bekannte Carrara-Marmor werden vor Ort vom Meister und seinen Mitarbeitern nach Kundenwunsch bearbeitet. Dabei wird der Stein mit Hammer und Meißel entsprechend behauen; Worte, Namen und Ziffern in die harte Unterlage gemeißelt. Später werden die bis zu 250 Kilo schweren Grabmale auf dem Friedhof aufgestellt. Besondere Sicherheitsbestimmungen sind hier von den Mitarbeitern zu beachten: Arbeitsschutzbrille, Staubmaske und Arbeitsschuhe sind Pflicht.
Aber auch im Baubereich gibt es für die Mitarbeiter jede Menge zu tun. So werden Fensterbänke, Treppenstufen oder Küchenarbeitsplatten in der Firma hergestellt und beim Kunden eingesetzt.
Besonders beliebt ist bei der Kundschaft der Kalkstein, der in der Fachsprache Jura Marmor genannt wird, weiß der Meister des Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerks Andreas Vogel. „Um die in diesem Handwerk anfallende, schwere körperliche Arbeit zu bewältigen, hilft nur eins: Sich auf die Grundlagen der Physik zu besinnen, die bewährte Hebeltechnik anzuwenden und Ruhe zu bewahren“, sagt er.
Für das Transportieren schwerer Gewichte wie Rohplatten werden Portalkräne eingesetzt. Auch Gabelstapler, ein LKW mit Kran und Sackkarren stehen zur Verfügung, um den Männern die Arbeit etwas zu erleichtern. Mit dem Gabelstapler und seiner Kranverlängerung, an der eine Plattenzange hängt (ihr Aussehen ist mit einer Tortenzange vergleichbar), kann der Mitarbeiter die schweren Rohplatten aus Granit und Marmor gut bewegen, um sie an Ort und Stelle in die Werkstatt zur Weiterverarbeitung zu transportieren. „Der Fachmann spricht dann davon, die Platten auf die Werkbank ‚zu bänken‘, sie hochzuheben oder abzusenken“, erläutert uns die Chefin Barbara Vogel.
Die oft meterlangen „Unmaßplatten“ werden mit der Maschine in die Stücke geteilt, die der Kunde bestellt hat. Anschließend können sie – in alter Handwerkstradition – weiter bearbeitet werden.
Sterben ist heute jedoch teuer geworden. Oft wird nur noch auf der Grünen Wiese bestattet. „Der Mensch braucht jedoch einen Ort, an dem er trauern kann“, erklärt uns Barbara Vogel. Er braucht verständnisvolle Wegbegleiter in diesen schwierigen Zeiten. Dies gehört zum Berufsverständnis der Vogels. (H.R.)
Kontakt: Steinmetzbetrieb Vogel, Bahnhofstraße 22, 14612 Falkensee, Tel. 03322 – 207022
Fotos: Heike Rattunde
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