Adrian Hoffmann: Der Auswanderer
Im Fernsehen wird immer gern über sie berichtet – über die Auswanderer, die Deutschland den Rücken kehren und im Ausland ihr Glück suchen. Nun grüßt jemand aus der Sonne des Südens, den man in Falkensee noch sehr gut kennt: Adrian Hoffmann.
Adrian, man kennt dich noch als Koch und Service-Chef aus dem Falkenseer Hexenhaus. Dort warst du schon lange nicht mehr zu sehen. Jetzt tauchst du auf den Kanarischen Inseln wieder auf. Wie hat es dich dahin verschlagen?
Also, die Gelegenheit für mich, im Ausland zu arbeiten, hat sich durch eine spontane Bewerbung durch meine Familie so ergeben. Ich habe mir dann im Februar vor Ort alles angeschaut, ein paar Probetage absolviert und mich dann entschieden, es ab April zu versuchen.
Auf welcher Insel bist du eigentlich? Und an welchem Ort? Wie heißt das Restaurant, in dem du arbeitest? Was tust du dort genau? Und was für eine Küche bietet ihr an?
Das Restaurant, in dem ich arbeite, heisst Valentino. Es liegt direkt im Süden von Gran Canaria. Ich lebe nun in der Stadt Maspalomas und habe mit dem Auto einen Fahrtweg von etwa 20 Minuten.
Jeder Koch, der bei uns arbeitet, macht praktisch alles – je nachdem, was gerade zu tun ist. Es gibt einen Posten am Herd, der die Saucen ansetzt und z.B. die Fische zubereitet. Ein Koch ist für die Salate und die Vorbereitung der Hauptspeisenteller zuständig. Ein weiterer Koch kümmert sich um die verschiedenen Beilagen und bereitet auch das Fleisch auf dem Holzkohlegrill zu. In der Hauptsaison von Oktober bis Ende Mai sind wir sogar noch ein Kollege mehr, da wir sehr gut besucht sind.
Unsere Küche bietet überwiegend regionale, spanische Speisen an. Da gibt es Klassiker wie z.B die kanarischen Mojo Kartoffeln, die Gambas Ajillo, das Queso parrilla (geschmolzener Käse in Weißwein, Oregano und Knoblauch), aber auch Schnitzel mit Pommes oder ein Châteaubriand. Wir haben auch eine Wochenkarte, auf der manchmal deutsche Klassiker wie „Königsberger Klopse“ oder „Leber mit Kartoffelpüree“ auftauchen.
Wie unterscheidet sich die Arbeit auf den Kanaren von der in Deutschland?
Vom Arbeiten her gibt es nicht viele Unterschiede, außer das hier alles wesentlich entspannter abläuft. Das gilt für die Arbeit ebenso wie für den normalen Alltag. Dagegen ist die Hektik in Berlin schon enorm.
Was gefällt dir an deinem neuen Wohnort? Gibt es bürokratische Probleme, „drüben“ zu arbeiten oder ist das in der EU inzwischen ganz einfach geworden?
Gefallen tut es mir inzwischen ganz gut hier. Die ersten Monate waren aber nicht einfach. Man sollte sich eben jemanden suchen, der bei Behördengängen übersetzen kann. Mit Englisch kommt man bei den Ämtern nämlich leider nicht sehr weit.
Lernt man drüben auch neue Freunde kennen, die nicht als Urlauber auf der Insel sind und die nicht nach zwei Wochen Sonne wieder verschwinden?
Man lernt natürlich auch neue Leute kennen. In der Gastronomie vor allem über die Kollegen, wenn man mal wieder mit ihnen unterwegs ist. Meine Familie kommt mich natürlich auch besuchen. Im Urlaub flieg ich dann nach Deutschland, um alle meine Freunde und die Familie mal wiederzusehen.
Kommst du irgendwann wieder zurück ins Havelland oder geht die Reise noch weiter um die ganze Welt?
Klar werd ich irgendwann zurückkommen. Heimat ist eben Heimat und trotz des Super wetters hier vor Ort nicht zu ersetzen. Man hat halt trotzdem noch seine Wurzeln, Familie und die Freunde hier. (Foto: privat)
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