Falkensee: Begleitetes Fahren
Annika S. ist 16 Jahre alt, wohnt in Falkensee und besucht ein Gymnasium im Ort. Während das Abitur näherrückt, besucht sie auch noch eine lokale Fahrschule, um pünktlich mit 17 Jahren die Führerscheinprüfung zu absolvieren. (ANZEIGE)
Anschließend darf sie im Rahmen des „Begleiteten Fahrens“ am Straßenverkehr teilnehmen, insofern ein angemeldeter Beifahrer mit im Auto sitzt.
Warum tut sie das? Annika: „Ich möchte mobil sein und spare bereits auf ein eigenes Auto. Beim begleiteten Fahren habe ich zwar ein Jahr lang meine Eltern mit an Bord. Aber ich kann Erfahrungen sammeln und Routine beim Autofahren entwickeln, sodass ich mit 18 allein im Auto sicherer bin. Dann fahre ich zur Universität, zum Shoppen in die Stadt oder mit Freunden an die Ostsee. Ich möchte später weder auf Bus und Bahn angewiesen sein noch darauf vertrauen, dass meine Eltern weiterhin den Chauffeurdienst für mich übernehmen.“
Ein großer Fürsprecher für das begleitete Fahren für Jugendliche ab 17 Jahren ist Volker Beckmann (57), der in seiner Falkenseer Fahrschule immer mehr Anmeldungen für diese Art des Führerscheins entgegennimmt: „Im Jahr sterben etwa 6.000 Menschen im Straßenverkehr. Vor 20 Jahren lag diese Zahl noch bei etwa 20.000 Toten – und das, obwohl sich der Verkehr seitdem vervierfacht hat. Woran liegt es, dass die Zahl so stark gesunken ist? An der Erfindung des Airbags, an der Anschnallpflicht, an stabiler gebauten Autos, an den neuen Sicherheitssystemen im Auto, am besseren Ausbau der Straßen, aber auch – an einer besseren Ausbildung. Trotzdem sind an vielen Unfällen noch immer viele junge Leute beteiligt. Warum? Ihnen fehlt ganz einfach eins – Erfahrung. Sie können viele Situationen im Straßenverkehr noch nicht wie ein Profi einschätzen.“
Und er erklärt: „Schüler, die die Führerscheinprüfung bereits mit 17 Jahren absolvieren möchten, sind besonders hochmotiviert und mit großem Spaß an der Ausbildung mit dabei. Sie WOLLEN unbedingt Auto fahren. Das ist schon einmal eine gute Voraussetzung. Das eine Jahr im begleiteten Fahren tut ihnen aber auch sehr gut. Die geringe Erfahrung der jungen Fahrer wird hier durch die Routine der Beifahrer kompensiert, die Tipps geben, auf Gefahrensituationen hinweisen und Anregungen zum vorausschauenden Fahren geben können. Die Zahlen zeigen deutlich, dass das Begleitete Fahren dazu beiträgt, die Unfallzahlen weiter zu senken.“
Beim Begleiteten Fahren für den Führerschein ab 17 Jahren dürfen die Fahrstunden bereits vor dem Erreichen des 17. Lebensjahres absolviert werden. Die Prüfung selbst darf maximal vier Wochen vor dem 17. Geburtstag stattfinden.
Wird sie bestanden, erhalten die Fahrnovizen eine „Prüfungsbescheinigung“, in der alle Begleiter namentlich erwähnt werden. Den echten Führerschein bekommen sie erst mit der Volljährigkeit. Bis dahin ist das Fahren nur mit einem offiziell angemeldeten Begleiter erlaubt, der zwingend einen Ausweis mit dabei haben muss, falls es zu einer Kontrolle kommt. Volker Beckmann: „Die Regeln sind hier sehr streng. Der Begleiter darf nicht einmal kurz aussteigen, um das Gartentor aufzumachen. Er muss beim Bewegen des Fahrzeugs immer mit an Bord sein. Die Prüfbescheinigung gilt nur in Deutschland und in Österreich, nicht aber in den anderen europäischen Ländern.“
Die Begleiter, die in einem eigenen Fahrschulseminar für ihre Aufgabe geschult werden, müssen nicht auf dem Beifahrersitz Platz nehmen, sie können auch auf der Rückbank sitzen. Beckmann: „Wichtig ist, dass sie ruhig und entspannt bleiben. Sie sollen keine Hilfsfahrlehrer sein, sondern nur entspannte Beifahrer, die ab und zu einen Tipp geben, den Kindern aber nicht ihren eigenen Fahrstil aufdrängen.“
Problematisch wird es nur, wenn die jungen Fahrer zu schnell unterwegs sind oder beim Autofahren telefonieren oder eine SMS schreiben. Dann wird schnell eine Nachschulung fällig, die das eigene Taschengeld sehr drastisch reduziert. (Fotos: privat / Text: CS)
Info: Qualitätsfahrschule Volker Beckmann Spandauer Straße 138, 14612 Falkensee, Tel.: 03322 – 205221, www.Fahrschule-Volker-Beckmann.de
Seitenabrufe seit 1.12.2021:
Kennen Sie schon unsere Gratis-App?
Apple – https://unserhavelland.de/appapple
Android – https://unserhavelland.de/appandroid
Anzeige