Theater in der Scheune: Der Geist im Rathaus
Theater ist so schön – gerade, wenn ein Stück in der Nachbarschaft aufgeführt wird. Kurze Wege, bekannte Gesichter, ein Abend der anregenden Entspannung: Was will man mehr? In Schönwalde sorgt das “Theater in der Scheune” (www.theater-in-der-scheune.de) jedes Jahr aufs Neue für dramatische und humoristische Momente.
Nachdem im letzten Jahr noch nach Kräften gemeuchelt und gemordet wurde, geht es nun im Stück “Der Geist im Rathaus” deutlich humorvoller zu. Die beiden Rathaus-Beamten Theobald Müller (Wolfgang Sellenthin) und Elfriede Schwarz (Beate Rintel-Sellenthin) haben ein ruhiges Leben. Sie schaffen es auch ohne viel Arbeit, die Zeit zwischen Frühstücks- und Mittagspause zu überbrücken. Nur die neugierige Putzfrau Regine Nussbaum (Karla Ehl) und die umtriebige Bürgerin Rita Knopf (Sophie Annette Kreißig) stören ihren Beamtenschlaf.
Doch es droht Ärger im Beamtenparadies. Die Unternehmensberaterin Agathe Weiß (Petra Radlmaier-Brenneisen) möchte da einen Supermarkt errichten lassen, wo jetzt noch das Rathaus steht. Und die Bürgermeisterin Sieglinde Haselbusch (Britta Franke-Schütte) scheint einen Abriss des denkmalgeschützten Hauses in Erwägung zu ziehen – für gewisse Gegenleistungen. Das holt Rathaus-Gespenst Nikolaus Nachtigall (Reinhold Ehl) auf den Plan. Nur Theobald Müller kann den entrüsteten Geist sehen. Gemeinsam hecken sie einen Plan zum Schutz des Rathauses aus.
Regisseurin Antonia Stahl (29) hat die Komödie von Hans Schimmel für ihre Amateur-Theatergruppe mit knapp zwanzig Beteiligten ausgewählt: “Ich wolllte in diesem Jahr etwas Lustiges haben. Ich habe viele Stücke gelesen und mich dann für dieses entschieden. Von Januar bis Juni haben wir jeden Freitag mehrere Stunden lang geprobt. Wir haben hier eine tolle Truppe, jeder ist mir sehr ans Herz gewachsen. Ich kann aber auch mal etwas lauter werden, wenn es sein muss. Und manchmal muss das bei den Proben auch so sein.”
Unsere Kritik am Stück: “Der Geist im Rathaus” legt weniger Wert auf eine tiefgreifende Handlung, sondern ist eher eine kunterbunte Aneinanderreihung von sattsam bekannten Beamtenscherzen. Aber – es funktioniert! Die gut 90 Besucher pro Vorstellung biegen sich lachend auf ihren Stühlen und haben eine Menge Spaß. Das liegt auch an den Schauspielern, die mit großer Freude bei der Sache sind. Besonders der von der Maskenbildnerin Angela Kanzler verkleidete Reinhold Ehl verwandelt sich mit Tüll, grüner Schminke und Spinnen im weißen Haar in das perfekte Gespenst – eine echte Paraderolle. Für die verbleibenden Aufführungen sind nur noch vereinzelte Plätze verfügbar. (Text / Fotos: CS)
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