Kino-Filmkritik: Dirty Cops
Ja, nun: Was soll man von diesem Film nur halten? Auch nach einer Stunde und 38 Minuten ist der Zuschauer nicht wirklich schlauer. Zusammenfassend könnte man es so beschreiben: „Dirty Cops“ ist eine völlig durchgeknallte Low-Budget-Buddy-Cop-Fallstudie auf psychedelischen Drogen und mit einer gehörigen Prise „Street Fighter“ Videospiel im Drehbuch.
Verantwortlich für den in seinen Wortspielen und kruden Gags zwischendurch immer wieder komplett respektlosen und abstrus-genialen Streifen ist der irische Regisseur John Michael McDonagh, der bereits mit den Filmen „The Guard – Ein Ire sieht schwarz“ und „Am Sonntag bist du tot“ aufgefallen ist.
Im Film lernen wir die beiden Cops Terry Monroe (Alexander Skarsgard) und Bob Bolano (Michael Pena) kennen. Sie sind die allerbesten Kumpels und stören sich ob dieser Buddy-Nähe nicht im Entferntesten daran, dass sie ansonsten niemand leiden kann. Sie halten ihr Revier sauber – aber nur, wenn sie dabei wild um sich ballern, viel Alkohol konsumieren, Drogen vom Klodeckel schnupfen und die eine oder andere Bestechung abgreifen können. Gleich zu Beginn des Films klären sie die Frage, ob ein Pantomime wohl Geräusche von sich gibt, wenn man ihn mit dem Auto überfährt.
Dieser Start gibt auch gleich die Tonlage vor: „Dirty Cops“ ist wie „Die nackte Kanone“ in blutig und in derb. Wer diesen absolut schwarzen, respektlosen und manchmal völlig überraschenden Humor mag, wird von „Dirty Cops“ ganz sicher unterhalten werden. Auch wenn dies bedeutet, mit einem Schulterzucken zu akzeptieren, dass eine heiße Spur in den Ermittlungen auch schon einmal bis zur „Blauen Lagune“ auf Island führt.
Inhaltlich bekommen wir den englischen Junkie-Lord James Mangan (Theo James) und seinen devoten Gehilfen Birdwell (Caleb Landry Jones) vorgesetzt, die Terry und Bob so lange auf den Geist gehen, bis die Cops losziehen, um sich nicht nur das Geld der Ganoven zu holen, sondern auch, um ihnen die Lebenskerzen auszublasen.
Korrupte Bullen, Ermittlungen jenseits der Gesetze, extreme Brutalität, coole Sprüche – all das hat man schon oft gesehen. Terry und Bob operieren in „Dirty Cops“ aber so weit unter dem Radar der politischen Korrektheit, dass man den Drehbuchautoren nur Respekt zollen kann für die fortwährenden Ausbrüche aus dem traditionellen Kino, das nur gefällig unterhalten, aber niemanden beleidigen möchte. Da aber neben der subversiven Cleverness die Handlung doch etwas arg auf der Strecke bleibt, denken wir: Es reicht, wenn man den Film im Heimkino sieht! (Text: CS / Bilder: Constantin Film Verleih GmbH)
Kinostart ist am 17. November 2016
Tipp: 3 von 5 Sterne
FSK: ab 16 Jahren
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=xB-CqBNSxw0
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