Falkensee: 20. Backofenfest 2016
Wer eine ruhige Alternative zum Trubel des Falkenseer Stadtfestes suchte, konnte am 11. September passend zum Tag des offenen Denkmals das 20. Backofenfest besuchen. Es fand einmal mehr im Hof und im Garten des Museums und der Galerie in der Falkenhagener Straße statt. Hier findet sich ein 200 Jahre alter Backofen aus Stein, der noch immer bestens funktioniert.
Jahr für Jahr wird er neu in Betrieb genommen, um leckere Brote zu backen. Dirk Ziehm (58) hat die Aufgabe, den Ofen zu befeuern, von seinem Vater Wolfgang übernommen, der mit seinen 85 Jahren nun endgültig in Rente geht. Dirk Ziehm: “Der alte Steinofen muss von uns schon Tage vorher mit Holz befeuert werden, damit er die richtige Temperatur zum Backen bekommt. Unsere Brote müssen wir dann in mehreren Etappen backen, weil der Ofen immer wieder zwischendurch neu angeheizt werden muss, weil er während des Backvorgangs an Hitze verliert. Kurz vor dem Backofenfest haben wir noch zwei Mal Brote geschoben. Während des Festes selbst wurden dann die letzten 54 Brote gebacken, damit die Gäste dabei zuschauen können, wie wir sie am Ende aus dem Ofen holen.”
Für Bäckermeister Dirk Ziehm ist es eine Ehrensache, sich auf dem Backofenfest zu engagieren: “Ich möchte mit meiner Arbeit am alten Backofen zeigen, dass wir das alte Backhandwerk noch von Grund auf beherrschen. Den gleichen Teig für die Brote verwenden wir übrigens auch bei uns in der Backstube.”
Aus dem 200 Jahre alten Ofen kamen in diesem Jahr 354 Brote, 10 Anschnittbrote à 4 Kilo für die vor Ort verkauften Schmalzstullen, 600 Stück Blechkuchen mit Äpfeln, Kirschen und Pflaumen, 200 Stück Plunderstücke mit Pflaumen und 300 Brötchen für die gegrillten Rostbratwürstchen. Einmal mehr gingen die Backwaren weg “wie warme Semmeln”, vor allem die noch warmen Brote waren bei den Kunden sehr beliebt, dabei hatte Dirk Ziehm schon 100 Brote mehr gebacken als im Jahr zuvor.
Auf dem Backofenfest präsentierten sich aber auch lokale Manufakturen, die mit Honig, Wein, Unikaten aus Holz, Naturseifen, Filzkunst und Schmuckdesign auf sich aufmerksam machten. Bei kühlen Getränke und Gegrilltem vom Rost konnten es sich die Besucher im Gertrud-Kolmar-Rosengarten gut gehen lassen und der Musik des Jaspar Libuda Trios lauschen oder den Zauberkünsten von Jan Gerken zusehen. ?Shmaltz! sorgte dann von 16 bis 18 Uhr für den musischen Ausräumer.
Gleich nach dem Backofenfest wurde das Museum übrigens geschlossen – für Renovierungsarbeiten, die noch bis zum 14. Oktober andauern. Gabriele Helbig, Leiterin des Museums: “Ich freue mich anschließend besonders auf die Ausstellungseröffnung ‘Märchenhafte Bilderwelt’ mit Werken von Ludvik Glazer-Naudé am 2. Dezember.” (Text/Fotos: CS)
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