Made in Falkensee: Horst Arndt
Viele Falkenseer kennen Horst Arndt (68) noch. Kein Wunder: Er war vor über zehn Jahren einmal ihr Biologie- und Sport-Lehrer am Lise-Meitner-Gymnasium. Längst ist der Pädagoge, der in einem kleinen Dorf bei Rostock geboren wurde und seit 1953 – mit einigen kurzen Auszeiten – fast durchgängig in Falkensee lebt, im verdienten Ruhestand.
In der selbst eingerichteten Keller-Werkstatt verbringt Horst Arndt viel Zeit an der Drechsel- und an der Werkbank. Aus Holz fertigt er farbenfrohe Weihnachtsmänner, modern anmutende Krippen, kleine Räucherhäuschen und andere Deko-Artikel für die Weihnachtszeit. Seine Werke verzichten auf überflüssige Schnörkel, Muster und Verzierungen und folgen der aufs Wesentliche reduzierten Form.
Horst Arndt: „Mein Vater war seinerzeit auch Lehrer und hat in seiner Freizeit ebenfalls viel in seiner Werkstatt gearbeitet. Ich bin sozusagen von klein auf mit seinem Werkzeug in Kontakt gekommen. Ich hatte schon immer viel Spaß daran, kreativ zu sein – und bin dann bei der Drechsel gelandet. Wenn man seine Werkstatt einmal entsprechend einrichtet, dann bleibt man auch dabei. In den DDR-Zeiten war es immer schwer, an Material und Werkzeug zu gelangen, dafür war aber der Absatz kein Problem. Heute ist es genau umgekehrt. Zu DDR-Zeiten habe ich übrigens einmal eine Auszeit genommen und war sieben Jahre lang selbstständig mit einer Tischler-Werkstatt. Das Tischlern hatte ich damals in einem Crashkurs gelernt.“
Im lokalen Künstler-Netzwerk „Made in Falkensee“ (www.made-in-falkensee.de) ist Horst Arndt von Anfang an mit dabei – drei Jahre sind das immerhin schon. Seine Werke sind zurzeit in der „Kleinen Galerie auf Zeit“ im Bahnhof 80 zu sehen: „Viele junge Familien, die nach Falkensee gezogen sind, schaffen nun ihre erste Weihnachtsdeko an. Sie mögen meinen modernen Stil – ich komme mit dem Nachproduzieren kaum nach. Die klaren Formen meiner Werke sind natürlich auch dem Drechseln geschuldet. Aber so denke ich: Weniger ist manchmal eben mehr.“
Mit Schablonen arbeitet der kreative Ex-Lehrer nicht. Das bedeutet: Alle Figuren hat er nur im Kopf, jeder Weihnachtsmann ist ein Unikat, jede Krippe sieht anders aus. Für einen Weihnachtsmann sitzt Horst Arndt bis zu anderthalb Stunden im Keller, wobei die langwierigen Farbarbeiten noch gar nicht eingerechnet sind: „Ich müsste eigentlich viel mehr Geld für meine Werke verlangen. Man merkt aber, dass den Leuten das Geld fester in der Tasche sitzt.“
Ob es im neuen Jahr mit Osterfiguren weitergeht, weiß Horst Arndt noch nicht – Marketing ist nicht seine Stärke: „Ich selbst würde gern mehr in den Kunstbereich gehen und ausgefallenen Wandschmuck aus Holz fertigen.“ (Fotos/Text: CS)
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