3. Waldjugendspiele im Nauener Stadtforst
Dort, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen, also mitten im Nauener Stadtforst, trafen sich am Montag und Dienstag zahlreiche Kinder der hiesigen vier Grundschulen zu den diesjährigen Waldjugendspielen. Vorletztes Jahr, zum 700. Jubiläum des Stadtforstes ins Leben gerufen, sollen die Spiele nun zur festen Tradition werden. An fünf Stationen lernten die Schüler den Wald kennen und gemeinsam anzupacken. Teamgeist und Erfindungsreichtum standen dabei im Mittelpunkt.
„Hier ist eine Ameisenstraße“, hörte man bereits von weitem eine aufgeregte Kinderstimme rufen, kurz nachdem sich die Bustüre geöffnet hatte und die Schülerinnen und Schüler den Wald betraten. Rasch waren vier Gruppen eingeteilt. Insgesamt fünf Stationen hatten die Schüler der Grundschulen zu absolvieren – darunter der morastige Moorpfad, den die Kinder bei Waldpädagogin Corinna Eckert durchqueren mussten. Einen Wissenstest rund um die heimische Fauna gab es an der Station mit dem Jäger Claus Zidek vom Landesjagdverband. Gleich nebenan konnten Punkte beim Wasserparcours der Nauener Feuerwehr gesammelt werden – nötiges Geschick vorausgesetzt. „Der Wald ist für viele Kinder ein fremdes Terrain. Man merkt recht schnell, welchen Kinder das Thema Wald von ihren Eltern nahe gebracht wurde“, berichtet Jäger Zidek. Und so konnte Schülerin Anni-Marleen Fertig recht schnell den Schädel dem passenden Fell zuordnen: „Die Steckdosennase vom Wildschwein passt da am ehesten zu“, stellte sie fest.
Richtig knifflig wurde es an der Station von Stadtförster Thomas Meyer. Mit einer Regenplane, einigen Seilen sowie den Materialien, die die Natur zur Verfügung stellt, mussten die Gruppen einen wasserdichten Unterschlupf herrichten – mal mehr, mal weniger erfolgreich. Anne Gillwald-Leppin, Koordinatorin der Kinder- und Jugendarbeit der Stadt Nauen, ist Expertin für Erlebnispädagogik. „Der improvisierte Unterstandbau gehört zu den anspruchsvollsten Teamwork-Arbeiten, die selbst Jugendliche und Erwachsenen ganz schön ins Straucheln bringen können. Für unsere Grundschulkinder eine echte Herausforderung, die Respekt verdient“. Am Rande lobte sie aber auch die Kooperation der Organisatoren, die diese Waldjugendspiele erst möglich gemacht haben. „Als einzelner Verband bekommt man eine solche schulübergreifende Veranstaltung kaum gestemmt – gemeinsam aber klappt’s“, resultierte die Pädagogin.
Selbst die Erwachsenen konnten Waldjugendspielen dazulernen. „Ich weiß zwar vieles, aber das wusste ich noch nicht“, gestand Stadtwehrführer Jörg Meyer, der heute lernte, dass der Dachs in früheren Zeiten auch Grimmbart oder gar Schmalzmann genannt wurde, weil er im Winter eine dicke Fettschicht mit sich herumtrug, welche die Menschen gerne zu Heilsalben verarbeiteten, dozierte der Stadtförster. Lehrerin Regina Seeger freute sich indes für die Kinder mit. „Die Kinder haben so viel Freude an diesem Tag und können mit allen fünf Sinne die Natur entdecken und erleben“, bemerkte sie. Schüler Adrian Gericke wiederum kommentierte den Tag mit den Worten: „Die Teamsachen haben am meisten Spaß gemacht, oder auch der Wasserparcour, bei dem man sehr gleichmäßig gehen musste.“ Seine Klassenkameradin Enny Günther durfte derweil das Feldbuch mit der Punkteliste halten und urteilte knapp aber bestimmt: „Mir hat heute alles gefallen.“
Bei Brötchen und Getränken, die die Freiwilligen Feuerwehr in ihrem Mannschaftszelt spendierte, wurden schließlich die Gewinner der beiden Tage ermittelt. Neben zahlreichen Sachpreisen gab es freien Eintritt ins Nauener Stadtbad für die Hauptgewinnerklasse. (Info/Fotos: Stadtverwaltung Nauen, Norbert Faltin)
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