Hallenbad – wohin in Falkensee?
Die Bürgerbeteiligung in Falkensee erreicht ein neues Niveau. Knapp 200 Falkenseer fanden sich am 7. Februar ab 18 Uhr im Foyer der Stadthalle ein, um im Rahmen eines vom Büro für Vielfalt gut vorbereiteten Workshops über den optimalen Standort für das geplante Hallenbad in der Gartenstadt zu diskutieren.
Dabei ging es nicht um Mitbestimmung und eine Vor-Ort-Entscheidung, sondern darum, der Stadtverordnetenversammlung weitere Argumente in die Hand zu geben, die bislang vielleicht noch nicht berücksichtigt wurden.
Sieben Standorte standen ursprünglich für den Bau des Hallenbades zur Auswahl. Das in Sachen Schwimmbadplanung sehr erfahrene Planungsbüro kPlan aus Abensberg hat alle Standorte genau analysiert und allein auf der Basis von nüchternen Kennziffern und Fakten eine objektive Bewertung vorgenommen. Demnach wäre ein Hallenbad am Standort Bahnhof Seegefeld unter gleichzeitiger Schließung des Waldbades die empfehlenswerteste und auch kostengünstigste Variante. Auf Platz 2 liegt der Ausbau des Waldbades um ein benachbartes Hallenbad. Möglich wäre aber auch eine Mischung der beiden Optionen: Das Waldbad bleibt – und das Hallenbad kommt an den Bahnhof Seegefeld.
Die Teilnehmer des Workshops wurden im Anschluss an den Vortrag des Planungsbüros in drei Gruppen aufgeteilt. Sie sollten nacheinander für jede der drei genannten Standortvarianten Pro- und Kontra-Argumente finden, die an einer Schautafel gesammelt wurden.
Viele bekannte Gesichter aus der Stadt waren mit vor Ort. Wir haben ein erstes Meinungsbild erhoben:
Ralf Haase als Stadtkämmerer von Falkensee und „Chef“ vom Waldbad: „Ich persönlich würde die Variante am Waldbad bevorzugen. Das Waldbad ist für alle Falkenseer zentral gelegen und für viele Schulen schnell zu erreichen.“
Dr. Margot Kleinert, Seniorenbeirat der Stadt Falkensee: „Ich würde mir ein Hallenbad am Bahnhof Seegefeld bei einem parallelen Betrieb des Waldbades wünschen. Und wenn das Waldbad einmal umfassend saniert werden muss, dann könnte man es später immer noch schließen und ein neues Freibad am neuen Standort bauen.“
Heide Gauert, Filmchronistin von Falkensee: „Ich habe selbst noch im Falkenhagener See schwimmen gelernt. Ich finde, das Waldbad muss offen bleiben. Ich finde es unsozial, wenn die Kinder im Sommer nicht im Freien baden und plantschen gehen können. Ich bin dafür, nicht soviel zu diskutieren, sondern einfach mal zu machen. Sonst dauert das wieder ewig. Ich bin für die Variante Hallenbad am Bahnhof Seegefeld bei gleichzeitiger Beibehaltung des Waldbades.“
Peter Sach vom IT-Team der Stadt Falkensee: „Aus der Sicht eines Familienvaters bin ich für die Bündelung von Hallen- und Freibad am Standort des Waldbades. Das ist zentral gelegen und jeder kommt gut hin. Ich würde es schade finden, wenn man das Waldbad zumachen würde. Die Kinder wollen plantschen.“
Ursula Nonnemacher, Landtagsabgeordnete für die Grünen: „Privat bin ich sehr für das Hallenbad am Bahnhof Seegefeld und für ein weiterhin offenes Waldbad. Das ist sicherlich teurer, aber das Waldbad ist so schön unter Bäumen gelegen und die vielen Kinder von Falkensee haben hier so viel Spaß. Der Standort für das Hallenbad direkt neben dem Waldbad ist aber nicht optimal, weswegen zwei unterschiedliche Standorte Sinn ergeben.“
Daniela Zießnitz, CDU-Fraktionsvorsitzende Falkensee: „Ich habe mir noch keine finale Meinung gebildet. Der Standort des Hallenbades am Bahnhof Seegefeld ist mit der Bahn sehr gut erreichbar, von der Umgebung her aber nicht besonders attraktiv. Das Waldbad hat da mehr Charme, ist aber von der Verkehrsanbindung problematisch und vor allem für die Besucher von außerhalb schlecht zu erreichen. Am liebsten wäre mir eine alternative Lösung am Alten Fischerweg.“ (Text/Fotos: CS)
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