Auf dem Flohmarkt von Falkensee-Finkenkrug
Ein Haus mit Garage: Da bieten sich unzählige Möglichkeiten, um nicht mehr benötigte Dinge erst einmal beiseite zu legen, in Kisten zu verpacken oder in die Ecke zu stellen. Sinnvoller ist es aber, den alten Trödel aus dem Haus zu werfen.
Raus damit. Und wenn dann auch noch ein wenig Geld eingenommen wird, freut sich die ganze Familie.
Vor einem Jahr hat eine kleine Gruppe Finkenkruger um Dr. Matthias Arndt deswegen den Stadtteilflohmarkt „Trödelnd durch Finkenkrug“ ins Leben gerufen. Die Idee: Wer beim Trödeln mitmachen möchte, öffnet seinen Garten und präsentiert vor Ort den Hausrat, der dringend einen neuen Besitzer finden sollte. Die Idee kam super an, zumal die Adressen der teilnehmenden Familien auf einem informativen Flyer ausgegeben wurden. Arndt: „Nach der erfolgreichen Premiere im letzten Jahr haben wir den Stadtteilflohmarkt in diesem Jahr fortgesetzt. Dieses Mal waren von 14 bis 19 Uhr 84 Stände mit dabei. Das sind knapp 30 mehr als im letzten Jahr.“
Um alle Gärten mit Verkaufsangebot aufzusuchen, mussten die potenziellen Käufer ordentlich Kilometer abreißen: Der Stadtteilflohmarkt reichte vom Wachtelfeld bis zum Lindenweiher und zum Russengraben. Dafür konnten die Spaziergänger aber auch viele ausgemusterte Bücher, Brettspiele, DVDs und Vinyl-LPs einkaufen. Ein großer Renner war Kinderspielzeug aller Art. Und sogar ein Schlagzeug gehörte mit zu den Verkaufsobjekten.
Willi Jaensch aus der Böcklinstraße: „Wir sind zum ersten Mal mit dabei. Am liebsten würden wir unseren ganzen Glas-Tinnef loswerden, aber ich glaube nicht, dass den einer haben möchte.“ Immerhin: Nach zwei Stunden hatte die Familie schon 40 Euro in der Kasse.
Willi Jaensch ergänzt: „Wir möchten nicht nur ein paar ausgemusterte Gegenstände verkaufen. Wir freuen uns auf nette Kontakte. Man kommt sehr gut ins Gespräch. Und man lernt seine neuen Nachbarn kennen. Finkenkrug ist im Wandel. Das können wir als Finkenkruger Urgestein gut beobachten. Viele junge Familien ziehen mit ihren Kindern hierher.“
Oft genug wird das frisch eingenommene Geld gleich wieder reinvestiert: Die Kinder der am Trödelmarkt beteiligten Familien zwacken sich etwas vom gerade erst verdienten Geld ab, um selbst beim Nachbarn neue Schätze zu jagen. Etwa ein neues Spielzeug, ein Computerspiel oder ein Comicbuch. So wird der Besitz umverteilt – und alle haben Spaß daran.
Ylvie Thannisch aus der Wilhelm-Busch-Straße: „Der Stadtteiltrödel war für uns eine positive Überraschung. Wir waren zum ersten Mal dabei und stellten fest: Es herrschte fast durchgehend eine freundliche Atmosphäre. Es waren natürlich nicht so viele Leute unterwegs wie auf einem klassischen Trödel. Dafür besuchten nette und gesprächsbereite Menschen aller Altersklassen unseren Vorgarten und freuten sich über Schnäppchen aus den Zimmern unserer Kinder. Besonders Playmobil war gefragt – und Gesellschaftsspiele für Erwachsene. Auch die am Zaun angelehnten Fahrräder unserer Gäste wurden kritisch begutachtet und mussten dann gegen Ankaufversuche verteidigt werden! Nächstes Jahr sind wir sicher wieder dabei.“ (Text: CS / Fotos: Sonja Schröder)
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