Legales Schanzenspringen
Die Mountainbike- und BMX-Fahrer von Falkensee möchten raus aus der Illegalität im Wald errichteter Schanzen und planen in Zusammenarbeit mit der Stadt einen offiziellen Parcours, der von der Stadt finanziert werden soll.
Dass immer mehr Jugendliche aus Falkensee Spaß am Mountainbike- und BMX-Radfahren haben, ist nicht zu übersehen. In den Falkenseer Alpen und in der „Schweinekuhle“ im Bredower Forst stolpern Spaziergänger immer wieder über aus Erdreich errichtete Schanzen, die von den Radfahrern für ihre gefährlichen Stunts verwendet werden. An vielen Stellen im Wald fanden sich auch halsbrecherisch zwischen mehreren Bäumen zusammengenagelte Northshore-Trails. Dabei handelt es sich um aus Holz errichtete Rampen, die hoch in die Luft führen und es den Bikern erlauben, ihr Leben mitunter in zwei Metern Höhe zu riskieren.
Die selbstgebauten Anlagen wurden von den Förstern immer wieder zurückgebaut, da sie an Ort und Stelle unerwünscht waren und darüber hinaus keinen Sicherheitsstandards entsprachen. Wie soll außerdem schnell Hilfe geholt werden, wenn tief im Wald ein Unfall passiert und ein Sprung daneben geht? Die Radakrobaten sehen selbst ein, dass es auf diese Weise nicht weitergehen kann und dass unter Berücksichtigung der steigenden Anzahl der BMX-Fahrer auch eine stillschweigende Duldung nicht in Betracht kommt. Auch der Skaterplatz am Rosentunnel ist keine adäquate Alternative, da es immer wieder zu Konflikten zwischen den Radfahrern mit den Inlineskatern und den Skateboard-Fahrern kommt, für die die Anlage eigentlich vorgesehen ist.
Machen wir es doch legal!
Die Lösung: Die Radfahrer formieren sich zurzeit zum Verein PicTrailRaiders e.V. und suchen nach einem legalen Weg, um in Falkensee ein eigenes, offizielles Gelände zu erhalten. In einem sehr ansprechend gestalteten Konzeptpapier stellen sie sich und ihren Sport ausgiebig vor – und verweisen auf einen öffentlichen BMX-Natur-Trick-Trail in Luckenwalde, der von der Stadt errichtet, aber von den Jugendlichen selbst gepflegt und betrieben wird. Die Errichtung eines ähnlichen Fahrradparks könnte auch in Falkensee sinnvoll sein. Eine passende Fläche haben die Jugendlichen entlang der Seegefelder Straße zwischen der Essener und der Seeburger Straße ausgemacht. Die Brachfläche ist eh als Sportstätte ausgewiesen und wäre von den Sportlern per Fahrrad problemlos zu erreichen. Wälle, Busch- und Baumbestand würden Lärm- und Sichtbelästigungen von den Anwohnern fernhalten.
Das Büro Trautmann & Goetz, das bereits die Anlage in Luckenwalde konzipiert hat, würde auch die in Falkensee planen. Kosten von über 200.000 Euro ließen sich auf die Hälfte eindampfen, wenn Eigenleistungen der Sportler und der Einsatz von 1-Euro-Jobbern mit in die Kalkulation geworfen werden. Die Stadt Falkensee hat für das Haushaltsjahr 2007 bereits 50.000 Euro für das Vorhaben beiseite gelegt. Ob die Anlage aber tatsächlich realisiert wird, muss das laufende Jahr zeigen, da auch noch um versicherungstechnische Dinge zu überdenken sind.
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