Neue Schulen gefordert
Schluss mit lustig. In Falkensee explodieren die Schülerzahlen. Die Eltern haben nun genug von den Wird-schon-werden-Beteuerungen des Schulamtes und der Stadt. Die Elterngremien der fünf Grundschulen fordern in einem offenen Brief eine Perspektive für die Zukunft.
Während woanders in Brandenburg Schulen mangels “Masse” dichtgemacht werden, platzt Falkensee aus allen Nähten. Die Diesterweg-Grundschule, die Europagrundschule und die Lessingschule nehmen schon lange mehr Schüler auf, als sie eigentlich können. Kein Wunder: Falkensee wächst und viele Familien mit kleinen Kindern suchen eine passende Schule. Schon jetzt machen die Schulen mehr Klassen auf, als gut für sie ist – Fachräume werden zwangsgeräumt, um Platz für die Massen zu schaffen.
Die Elterngremien der fünf Grundschulen sind genervt von der Situation, zumal sie davon ausgehen, dass der Zuzug auch noch in den kommenden zehn Jahren anhalten wird. Aus diesem Grund haben sie sich zusammengeschlossen und einen offenen Brief an die Abgeordneten des Bildungsausschusses und an die Stadtverordnetenversammlung Falkensee geschrieben. Angesichts der Tatsache, dass auch im Schuljahr 2007/2008 wieder 500 Schüler an die fünf Grundschulen stürmen, was etwa 100 Schüler pro Schule und damit je vier neue Klassen ausmacht, fordern die Elterngremien mit einer gemeinsamen und deswegen besonders lauten Stimme eine weitere Grundschule im Ort. Ansonsten bleibt den Schulen nichts weiter übrig, als schon bald über 30 Kinder gemeinsam in eine Klasse zu pferchen.
Die Elternsprecher weisen darauf hin, dass das bestehende Problem schon bald verstärkt auch in die weiterführenden Schulen getragen wird. Die Gymnasialplätze im Ort reichen bei weitem nicht aus und sorgen dafür, dass die Eltern ihre Kinder in den Grundschulen darauf drillen, einen Superdurchschnitt zu erreichen, um es nur ja auf die “Lise” zu schaffen. Auch hier ist der Neubau eines Gymnasiums ein Muss, das Vorrang vor allen anderen Bauprojekten in der Stadt haben muss.
Den Neubau von ein bis zwei Grundschulen und einer neuen Oberschule mit gymnasialer Oberstufe noch innerhalb der kommenden zwei Jahre fordert auch das Bündnis für selektionsfreie Bildung in Falkensee. Werden diese Forderungen nicht erfüllt, wird der aktuelle Trend weiter anhalten. Immer mehr Eltern schaffen ihre Kinder schon jetzt nach Nauen, um sich dort einen Gymnasialplatz zu sichern. Für Falkensee ist das ein peinliches Ergebnis, wenn die geistige Elite von morgen in andere Städte gekarrt werden muss, um dort die Bildung zu erhalten, die sie vor Ort nicht bekommt.
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