Unsere Käfer: Wespenbock
Bist du nicht gefährlich, dann tu wenigstens so. Im Juni ist der Wespenbock wieder vermehrt unterwegs. Der Käfer, der auch Eichenwidderbock genannt wird und auf Latein Plagionotus arcuatus heißt, kommt immer dann zum Vorschein, wenn es besonders heiß ist und die Sonne scheint.
Dann findet er sich meistens auf liegenden Holzstämmen am Waldesrand, aber auch auf Holzterrassen und Gartenmöbeln ein.
Viele Menschen bekommen zunächst einen Schreck, wenn sie den ein bis zwei Zentimeter großen Käfer sehen. Seine Flügeldecken sind sehr intensiv in Schwarz und Gelb angemalt und erinnern sofort an das gestreifte Muster der Gemeinen Wespe. Der dünne, langgestreckte Körper und die hastige Beweglichkeit des Käfers sorgen ebenfalls dafür, dass neugierige Kinderfinger sofort vor dem Wespenbock zurückzucken. Sie denken sich sofort: Vorsicht, Stechinsekt! Der Wespenbock ist ein sehr gutes Beispiel für die Mimikri-Tarnung im Tierreich, da der Käfer natürlich in Wirklichkeit kein bisschen gefährlich ist und nicht einmal besonders fest zubeißen kann.
Damit er aber nicht von Vögeln oder anderen Tieren gefressen wird, ahmt er ganz einfach die Drohfarben der Wespe nach – und wird in der Folge tatsächlich verschont.
Der Käfer legt seine Eier am liebsten in die Rinde liegender Baumstämme ab, wobei der Bock auf Eichen abonniert ist, manchmal aber auch auf Buchen, Linden oder Pappeln ausweicht.
Die Larven nagen sich unermüdlich durch das Totholz und verpuppen sich nach zwei Jahren bis zu sieben Zentimeter tief im Inneren des Baums. Im Gegensatz zu anderen Bockkäfern suchen die geschlüpften Käfer keine Blüten auf, um süße Säfte aufzulecken, sondern bleiben meist direkt auf ihren Brutholzstämmen sitzen. Sie fliegen von Mai bis Juni.
Dann ist das Käferleben auch schon wieder vorbei.
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