Falkensee wählt ein Jugendparlament
Es war eine etwas schwere Geburt! Seit dem Jahre 2005 hat es in den politischen Gremien Falkensees Überlegungen gegeben, ein Jugendparlament und einen Seniorenbeirat auf den Weg zu bringen. Nach entsprechenden Vorbereitungen wurde zu beiden Vertretungen im Herbst 2006 ein erster Anlauf genommen. Beide scheiterten an der mangelnden Anzahl an Bewerbern, das Jugendparlament übrigens nur ganz knapp.
Im zweiten Anlauf im Frühjahr 2007 waren die Senioren erfolgreich und seit dem 7. März 2007 verfügt Falkensee über einen sehr aktiven und hervorragend arbeitenden Seniorenbeirat, der schon landesweit auf sich aufmerksam gemacht hat. Für das Jugendparlament indes gab es wieder nicht genug Bewerber. Dass es überhaupt einen dritten Anlauf gegeben hat, war einer „Aktionsgruppe Jugendparlament“ zu verdanken. Diese aktiven und engagierten Jugendlichen haben die Stadtverordneten bearbeitet, einem dritten Anlauf zuzustimmen und gleichzeitig ihre Altersgenossen für das Jugendparlament mobilisiert.
Wie erfolgreich dieses Engagement war, konnte man am 13. März erfahren. Die Wahlleiterin Frau Regenberg gab im Rathaus bekannt, dass bis zum Stichtag am 12. März 24 Bewerbungen von Kandidaten und Kandidatinnen zwischen 14 und 22 Jahren eingegangen sind. Auch wenn drei Bewerbungen wegen Formfehlern nicht akzeptiert werden konnten, wurde die erforderliche Anzahl von 11 Bewerbern doch bei weitem übertroffen.
Damit findet nun erstmals in Falkensee eine Wahl zum Jugendparlament statt!
Beworben haben sich nach Abzug der unvollständigen Bewerbungen 11 Mädchen und 10 Jungen, womit sich die beabsichtigte paritätische Besetzung des Jugendparlaments erfreulicherweise auch schon bei den Kandidaten widerspiegelt. Wahlberechtigt sind alle Jugendlichen zwischen 14 und 25 Jahren mit Hauptwohnsitz in Falkensee. Die Jugendlichen werden – wie bei sonstigen Wahlen auch – in ein Wählerverzeichnis eingetragen und erhalten einen Wahlschein. Die eigentliche Wahl findet als Briefwahl statt: bis Anfang April (22. Tag vor der Wahl) werden den Jugendlichen Wahlschein und Stimmzettel zugeschickt, die bis zum 23. April 2008 zurückgeschickt oder im Rathaus abgegeben sein müssen. Jeder wahlberechtigte Jugendliche hat 3 Stimmen, die auf ein bis drei Bewerber/innen beliebig verteilt werden können. Das Jugendparlament hat 7 Mitglieder. Gewählt ist der- oder diejenige mit den meisten Stimmen und dann – um eine möglichst gleichmäßige Besetzung mit Mädchen und Jungen zu gewährleisten – die drei danach bestplatzierten Jungen und Mädchen.
Das Wahlergebnis wird am 24. April bekanntgegeben werden, um 15 Uhr beginnen die Auszählungen im Rathaus. Damit die Wahl gültig ist, müssen mindestens 15 Prozent der wahlberechtigten Jugendlichen ihre Stimme abgeben. Bei rund 5.000 Jugendlichen in dieser Altersgruppe heißt das, dass sich mindestens 750 an der Wahl beteiligen müssen.
Damit die Jugendlichen die von ihnen gewünschte demokratische Legitimation erhalten, wäre natürlich eine weit höhere Wahlbeteiligung wünschenswert. Das Zurückschicken eines portofreien Wahlbriefes stellt keinen unzumutbaren Kraftakt dar. Wir würden uns wünschen, dass in den nächsten Wochen, besonders aber nach den Osterferien, in allen Familien, Schulen, Jugendgruppen und Vereinen nochmals intensiv über das Jugendparlament diskutiert und für die Teilnahme an der Wahl geworben wird. Dem Jugendparlament wurden durch die Satzung nicht unerhebliche Rechte eingeräumt. Diese wahrzunehmen und das Jugendparlament zu einer ebensolchen „Erfolgsstory“ zu machen wie die Seniorenvertretung, liegt jetzt in eurer Hand. Wenn die Beteiligung an der Wahl zu gering ist, dann schauen auch in zwei Jahren die nachwachsenden Jugendlichen vermutlich in die Röhre. Ständig neue Versuche kann es nicht geben, also muss es jetzt klappen!
Stell dir vor, es ist Demokratie und alle machen mit!
Johana Jüdes-Qweitzsch und Ursula Nonnemacher
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