Kindergeburtstag im Berliner Zoo
Falkensee hat keinen eigenen Zoo, also ab nach Berlin. Unser Zoo Berlin ist der artenreichste Zoo der Welt. Und er bietet für Kindergeburtstage spannende Event-Sonderführungen an. Wir haben das einmal ausprobiert – und die Lamas gefüttert!
Kinder gehen gern in den Berliner Zoo. Das liegt nicht nur an Knut und am fantastischen Spielplatz mit den vielen Rutschen gleich neben den Bären, sondern ganz allgemein an den vielen Tieren, die es zu bestaunen gibt, und an den kurzen Wegen von einem Gehege zum anderen.
Kinder, die Geburtstag haben, können ihn auch gern im Zoo feiern und hier eine entsprechende Sonderveranstaltung buchen. Der Pauschalpreis gilt für zehn Kinder und eine Begleitperson. Wir haben es ausprobiert und eine entsprechende Tour gebucht. Bei miesem Regenwetter stehen wir am Eingang und warten auf unsere Betreuerin. An der Kasse hat man uns bereits gesagt, es sei eine ganz nette. Und richtig: Als Ulrike Barnett kommt, ist der Nieselregen schnell vergessen. Denn Ulrike startet sofort zu einer Zoorallye durch, die nicht nur den Kindern, sondern auch den Erwachsenen viel Neues verrät. In ihrer großen Tasche wühlt Ulrike immer wieder spannende Exponate hervor – etwa einen handlangen Span vom Hornfuß und ein ziemlich borstiges Haar vom Schwanz des Elefanten. Die Kinder raten, um was es sich bei diesen Gegenständen wohl handelt – und wofür sie in der Natur gebraucht werden.
Es macht Laune, mit dabei zu sein. Ulli misst die Zungen der Kinder aus und erzählt, dass die Zunge der Giraffe viiiiel länger ist – weil das riesige Tier ansonsten kein Wasser vom Boden schlürfen könnte. Die trotzdem nötige Wassergrätsche der Giraffen machen die Kids gleich nach – und lernen auch noch, dass die Giraffen zur Seite ausschlagen können. Für einen Löwen kann das tödlich sein!
Das Geburtstagskind erhält tiefere Einblicke als die anderen. So darf es mit Ulli mitgehen und das trockene Brot für die Lamas holen. Wir erfahren, dass die Lamas in einem Gehege gleich neben den Wohnungen der Pfleger leben – und staunen, da wir nicht wussten, dass viele Pfleger auch gleich in dem Zoo wohnen, in dem sie auch arbeiten. Eine Aufregung: Wir alle dürfen zu den Lamas direkt ins Gehege und stehen ihnen plötzlich Auge in Auge gegenüber. Zum Glück spucken sie nicht. Das könnte übel ins Auge gehen, da die Tiere bei Gefahr nicht Spucke verteilen, sondern brennenden und übel riechenden Magensaft.
Die Kinder sind mutig und füttern die Lamas direkt aus der Hand. Das Geburtstagskind hat dabei noch Zeit zu erzählen, dass die Brote in der Vorbereitungskammer an einer Wäscheleine zum Trocknen aufgehängt werden.
Weiter geht es. Ulli bleibt beim Alpenkondor stehen. Ein Kind muss in die Mitte, jeweils zwei stellen sich mit ausgebreiteten Armen rechts und links daneben. So eine Flügelspannweite hat der Vogel. Und er hat keine Federn auf dem Kopf und am Hals, weil er gern miefiges Aas frisst und dabei seinen Kopf tief in die Körper toter Tiere hineinbohrt. Da würden ihm die Federn eh nur verkleistern.
Eklig? Zum Glück sind die Kinder hart im Nehmen. Wir besuchen die Pinguine. Die stecken im Pinguinhaus hinter Glas, weil die Berliner Luft zu dreckig für sie ist. Zum Glück gibt es auch eine abgehärtete Art. Ihre Pinguine schwimmen in einem Außenbecken herum. Das Geburtstagskind holt einen Eimer mit toten Heringen. Tot, weil es das Naturschutzgesetz verbietet, die Zootiere mit lebendigen Tieren zu füttern, wenn es sich nicht vermeiden lässt. Den Pinguinen ist das völlig wurscht, sie plantschen schon alle erwartungsvoll an der Beckenseite und starren zu den Kindern hoch.
Die Kinder sind sich nicht zu fein, die toten Heringe in die Hand zu nehmen. Ulli hält auch gleich noch einen Vortrag über die Farbe der Kiemen und wie diese Aufschluss darüber gibt, wie lange der Fisch schon tot ist. Dann lassen die Kinder alle gleichzeitig ihren Fisch ins Becken gleiten – und die hungrigen Pinguine kennen plötzlich keine Freunde und Verwandten mehr, wenn sie sich über das Futter hermachen. Keine Frage: ein sehr gelungener Event, den man allen Geburtstagskindern nur ans Herz legen kann.
Kontakt: Zoologischer Garten Berlin AG, Hardenbergplatz 8, 10787 Berlin, Tel. 030 – 254010, www.zoo-berlin.de
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