Torsten Bathmann, Kreisvorsitzender der FDP Havelland: Auf ein Wort 3
Wir von Falkensee aktuell möchten von unseren Politikern gern mehr Klartext hören. In diesem Heft haben wir Torsten Bathmann als Kreisvorsitzender der FDP Havelland darum gebeten, exklusiv für uns zu schreiben. Unsere Frage: Welche drei Dinge laufen Ihrer Meinung nach besonders gut in der Stadt, und welche drei benötigen dringend der Veränderung?
Drei Dinge, die gut laufen in Falkensee:
Sportstadt Falkensee: Falkensee ist eine Sportstadt. Wir haben neben großen Vereinen wie dem SV Falkensee-Finkenkrug oder dem TSV auch viele kleine Sportvereine, die mit enormem Engagement, Einsatz und Ehrgeiz eine erfolgreiche Kinder- und Jugendarbeit leisten. Mit dem „Lauf der Sympathie“, der TSV-Gala oder dem Pokalturnier der Judoschule Falkensee, mit den Ligaspielen der Fußballer und der Handballer, mit zahlreichen Sportveranstaltungen und –angeboten beweist Falkensee, dass es ein großes Herz für den Sport hat.
Festkultur: Noch vor wenigen Jahren waren Auftritte der Rockgruppe „Right now“ ein einsames Fest-Highlight in Falkensee. Mittlerweile reihen sich Musikkonzerte, Rockfeste, Oldy-Partys sowie Stadt- und Sportfeste vom Frühjahr bis in den Herbst aneinander. Falkensee hat dadurch an Attraktivität und Freizeitqualität gewonnen. Das ist das Verdienst von privater Initiative, Kreativität und auch der Risikobereitschaft einzelner Vereine und Unternehmer. Das machen die richtig gut.
Selbsthilfe der Bürger: Falkensee ist die am schnellsten wachsende Stadt in Brandenburg. Das bringt Probleme unterschiedlichster Art mit sich. Mittlerweile haben viele Bürger sich in Initiativen zusammengeschlossen oder stehen durch Nachbarschaftshilfe einander tatkräftig zur Seite. Das ist gut so. Jeder Betroffene weiß doch selbst am Besten, wo der Schuh drückt. Es gehört zur Lebendigkeit Falkensees, dass viele Menschen diese Probleme laut formulieren und eigenständig Lösungen suchen.
Drei der wichtigsten Dinge, die unbedingt angepackt werden müssen:
Bürgernahe Politik: So gut es ist, dass die Bürger ihre Interessen selbständig vertreten, so schlecht ist es, dass die Falkenseer Stadtpolitik sie so wenig anhört. Manch Stadtverordneter verwechselt Falkensees SVV mit großer Politik und verkennt vollkommen die eigenen Möglichkeiten. Es heißt, Kommunalpolitik interessiert die Menschen am stärksten, weil sie von ihr direkt betroffen sind. Nach mancher SVV-Sitzung bleibt stattdessen nur Betroffenheit zurück. Ein besonnener Umgangston und der Mut, die Betroffenen stärker in die Stadtpolitik einzubeziehen, sind notwendiger denn je.
Bessere Bildung: Manch Verantwortlicher meint, die Schulprobleme in Falkensee seien plötzlich über uns hereingebrochen. Das ist Unsinn. Vor der letzten Kommunalwahl 2003 haben die Eltern sich über fehlende Kita-Plätze aufgeregt. Dieselben Eltern sehen nun Platzmangel in den Schulen. Statt auf den Staat zu warten, muß man endlich die Probleme durch private Initiative lösen. Was freie Träger bei den Kindertagesstätten leisten, dass können sie auch bei den Grundschulen und dem neuen Gymnasium. Mehr Wahlfreiheit und Eigenständigkeit bringt mehr Qualität, und das nützt allen Kindern und Jugendlichen in Falkensee.
Förderung des Mittelstandes: Falkensee lebt vom Engagement vieler kleiner Betriebe. Die haben aber keine Lobby. Der Ein-Mann-Betrieb bereichert mit neuen Ideen das Falkenseer Wirtschaftsleben. Das muß man mit der Senkung der Gewerbesteuer und unbürokratischer Antragsbearbeitung unterstützen. Statt Klüngel brauchen wir Transparenz und Offenheit. Damit ist uns allen geholfen.
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