Liebes Familienhalt-Team,
mit großem Interesse lese ich Ihre Kolumne. Nun habe ich selbst eine Frage: Unsere Tochter – 10 Jahre – isst einfach nicht normal. Immer wird mit dem Essen rumgespielt, es dürfen nur wenige Sachen auf den Tisch kommen (am besten Würstchen mit Pommes (aber nur eine spezielle Sorte), Erdbeeren oder weißes Toast mit Nutella).
Alles andere ignoriert sie. Wenn das Essen „richtig gut“ läuft, landet es am Ende noch auf dem Boden. Und natürlich sind wir dann alle in heller Aufregung.
In der Schule scheint sie auch nicht gut zu essen. Die Brotbox ist zwar mittags immer leer, aber wir glauben, dass sie einfach die Brote verschenkt oder wegwirft.
Das Taschengeld investiert sie häufig in Naschereien wie Pommes o.ä.
Wir sind mit unserem Latein am Ende. Wie können wir sie motivieren, endlich vernünftig zu essen und vor allem mehr zu essen, als nur die paar genannten Sachen?
Wir wären so dankbar, wenn Sie uns helfen könnten.
Grüße – Markus
Lieber Markus,
Danke für Ihr Schreiben. Für eine 10-jährige ist es sicherlich ungewöhnlich, dass mit dem Essen gespielt wird. Entweder hängt das mit den allgemeinen Tischmanieren des Kindes zusammen oder sie vergisst diese einfach über die Unlust beim Essen.
Jeder Mensch hat seine Vorlieben beim Essen. Der eine isst mehr, der andere weniger. Aber die von Ihnen genannte Auswahl ist doch recht dürftig und deckt sicherlich nicht den Tagesbedarf an Vitaminen etc. ab, die für einen heranwachsenden Menschen notwendig sind.
Ein möglicher Ansatz könnte die gemeinsame Zubereitung des Essens sein. Jeder nascht und probiert doch gern beim Kochen. So kann Ihre Tochter auch Einfluss nehmen auf das Fleisch oder Fisch, Gemüse und die Kohlenhydrate etc., die für die Zubereitung einer Speise verwendet werden.
Man kann auch kleine Degustationen veranstalten. So kann Ihre Tochter verschiedene Speisen spielerisch kennen lernen. Es ist für Kinder auch sehr interessant zu sehen, wie aus Rohstoffen eine Speise wird. Viele Kinder kennen ja noch nicht einmal den herkömmlichen Geschmack vieler Nahrungsmittel. Dieser ist jedoch notwendig, um die Bandbreite an Zubereitungsmöglichkeiten erahnen zu können. Lassen Sie Ihre Tochter sinnvoll mit Essen spielen – und nicht aus Langeweile oder Trotz.
Für das Frühstück in der Schule wäre ein Mitspracherecht Ihrer Tochter bei der Zubereitung ein erster Weg, um sicherzustellen, dass sie die Pausen nicht hungrig verbringt.
Versuchen Sie, etwas spielerischer mit dem Thema Nahrung umzugehen, es muss ja nicht unbedingt auf die reine Kalorien- und Nahrungszufuhr reduziert werden.
Versuchen Sie es mit etwas mehr Kreativität. Ich bin mir sicher, dass Sie es schaffen, Ihre Tochter so wieder mehr für Nahrungsmittel zu begeistern.
Eventuell wäre auch ein Termin beim Arzt zu empfehlen, für diese Empfehlung fehlen uns aber tiefergehende Informationen.
Sollten Sie noch Fragen haben, rufen Sie uns einfach an. Alles Gute und viel Kraft – Ihr Familienhalt Team
In dieser Rubrik finden Sie jeden Monat Fragen unserer Leser an das Team von Familienhalt – Miriam Pelzer & Deborah van den Boogaard. Sollten Sie uns eine Frage übersenden wollen, bitten wir Sie um eine E-Mail an info@familienhalt.de. Bitte vermerken Sie, ob Sie im Falle der Veröffentlichung Ihrer Frage anonymisiert werden möchten. Monatlich kann nur maximal eine Frage beantwortet und veröffentlicht werden. Das Team von Familienhalt ist telefonisch zu erreichen unter 03322 – 2131880. Im Web steht die Homepage www.familienhalt.de bereit.
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