Liebes Familienhalt-Team,
Ich bin 14 Jahre alt und in der 7. Klasse. Ich lese diese Kolumne regelmäßig und finde Ihre Antworten immer sehr gut. Ich bin zwar keine Mutter, aber eine Frage habe ich trotzdem: Meine Eltern gehen mir mit ihren Sorgen und Ängsten so auf die Nerven. Ich darf fast gar nichts, was z.B. meine Freundinnen schon dürfen.
Ich muss unter der Woche um 18 Uhr zuhause sein – meine Freunde erst um 20 Uhr. Am Wochenende muss ich regelmäßig lernen und darf nur nach genauester Überprüfung meiner Mutter irgendwohin. Maximal in eine Eisdiele oder ins Schwimmbad und immer mit konkreter Zeitangabe. Niemals dürfte ich auf ein Konzert oder auf die private Party von Klassenkameraden gehen. Ich habe gute Noten und auch kein Interesse daran, mich zu verschlechtern. Sie verstehen einfach nicht, dass ich kein kleines Kind mehr bin und inzwischen auch andere Interessen habe, als Familienausflüge zu machen. Leider bin ich ein Einzelkind und muss alles allein ausbaden. Meine Eltern wissen natürlich nicht, dass ich ihnen schreibe, deswegen nenne ich auch nicht meinen Namen. Bitte geben Sie mir einen Rat, wie ich mit ihnen reden kann oder was ich sonst noch machen kann. Danke N.
Liebe N,
das klingt nach einer Herausforderung. Ich kann Deine Bedürfnisse und Wünsche sehr gut verstehen, schließlich war ich auch mal in Deinem Alter. Die Gedanken Deiner Eltern kann ich allerdings auch sehr gut nachvollziehen – ich bin ja auch Mutter. Um jetzt zu einer Lösung zu gelangen, würde ich Dir vorschlagen, ein „Familienmeeting“ ins Leben zu rufen. Mach ihnen den Vorschlag und möglichst dazu einen festen Termin mit beiden – Mama und Papa. Zeige ihnen, wie wichtig Dir dieses Gespräch ist, indem Du darauf achtest, dass wirklich beide Zeit und keinen Stress haben. Bereite Dich gedanklich vor, schreib Dir Stichworte auf und achte darauf, dass Du auch freundlich und sachlich bleibst. Schildere ihnen deine Sichtweise, so wie Du es uns geschrieben hast. Deine Eltern lieben dich und wollen aus ihrer Sicht für Dich „nur das Beste“. Versuche einen Kompromiss zu finden – zwischen gemeinsamen Ausflügen und einer geregelten Lernzeit für die Schule. Frage konkret nach mehr Möglichkeiten für Deine Interessen. Mach ihnen deutlich, dass sie Dir vertrauen können. Vereinbart Telefonate, wenn Du z.B. nachmittags mit Deinen Freundinnen etwas „nicht Verabredetes“ machen möchtest. Halt Dich dann auch an diese Vereinbarungen, damit Deine Eltern merken, dass es Dir wichtig ist und sie Dir auch vertrauen können. Es ist für viele Eltern schwer zu verdauen, dass aus ihren Kindern langsam kleine Erwachsene werden. So klug und vernünftig, wie Du mir geschrieben hast, dann wirst Du das bestimmt gut hinbekommen. Rufe gerne bei uns an, wenn Du noch weitere Fragen hast.
Liebe Grüße und viel Erfolg – Dein Familienhalt Team
In dieser Rubrik finden Sie jeden Monat Fragen unserer Leser an das Team von Familienhalt – Miriam Pelzer & Deborah van den Boogaard. Sollten Sie uns eine Frage übersenden wollen, bitten wir Sie um eine E-Mail an info@familienhalt.de. Bitte vermerken Sie, ob Sie im Falle der Veröffentlichung Ihrer Frage anonymisiert werden möchten. Monatlich kann nur maximal eine Frage beantwortet und veröffentlicht werden. Das Team von Familienhalt ist telefonisch zu erreichen unter 03322 – 2131880. Im Web steht die Homepage www.familienhalt.de bereit.
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