Weihnachtsbrände
Weihnachten steht vor der Tür. Für die Feuerwehr bedeutet dies, dass die Gefahr unerwarteter Brände stark ansteigt. Falkensee aktuell sprach mit Peter Pascher (45), Sachgebietsverantwortlicher für den vorbeugenden Brand- und Zivilschutz in Falkensee. Hier wirkt er als Hauptbrandmeister und Zugführer in der Freiwilligen Feuerwehr. Weihnachten ist die Zeit der Adventskränze und Weihnachtsbäume. Die Falkenseer Feuerwehr ist gerüstet, aber auch sehr zuversichtlich.
Peter Pascher: „Die Falkenseer sind sehr vernünftig, wir haben nicht sonderlich mehr Einsätze in der vorweihnachtlichen Zeit als üblich. Trotzdem gibt es einige Sicherheitsmaßnahmen, die möglichst alle im Ort befolgen sollten.“
Klar ist: Adventskränze, Kerzen und Teelichter sollten nicht auf brennbaren Unterlagen stehen. Und sie sollten nie alleine gelassen werden. Eine Serviette, vom Zug eines offenen Fensters auf eine Kerze geblasen, kann unbemerkt den Brand des ganzen Hauses verursachen.
Auch Lichterketten sind für nicht wenige Brände verantwortlich. Schuld sind mitunter Billigproduktionen, die nicht das CE-Zeichen tragen und die nicht VDE-geprüft sind. Aber auch normale Lichterketten können mitunter gefährlich werden. Pascher: „Oft werden die Ketten über viele Jahre immer wieder neu verwendet. Zwischen den Jahren werden die Ketten dann aufgerollt und sogar noch zusammengeknotet. Dabei können Kabelbrüche entstehen, die leicht für Kurzschlüsse und Funkenschlag sorgen.“
Auch hier raten deswegen die Feuerwehrexperten dazu, die Stecker der Lichterketten zu ziehen, sobald das Haus verlassen wird. Nicht umsonst würde bei allen technischen Geräten der Hinweis „nur unter Aufsicht verwenden“ gegeben werden. Das gilt auch für Waschmaschinen oder andere Geräte, die allein gelassen bei einer Fehlfunktion nicht selten einen Brand verursachen.
Viele weihnachtliche Gefahren lauern dort, wo niemand sie so richtig ahnt. Gerade Adventskränze trocknen mit den Wochen so sehr aus, dass sie bei Kontakt mit Feuer beinahe explosionsartig abfackeln. Schuld daran sind die Harze und ätherischen Öle, die hier als Brandverstärker dienen. Und wird der staubtrockene Weihnachtsbaum direkt vor dem Kamin platziert, kann allein die Wärmeabstrahlung vom Kamin bereits dafür sorgen, dass es zu einer Entzündung kommt.
Peter Pascher: „Bei den Weihnachtsbäumen hören wir zurzeit von einem verstärkten Trend, der wieder hin zu echten, brennenden Baumkerzen führt. Das ist natürlich sehr unsicher und wir können davon nur abraten. Wenn aber jemand doch echte Kerzen verwendet, dann sollte er auch immer einen vollen Eimer Wasser neben den Baum stellen – für den Fall aller Fälle. Wichtig ist es auch, die Kerzen immer von oben nach unten anzuzünden und sie von unten nach oben wieder zu löschen. So wird sichergestellt, dass man nicht mit den Ärmeln in die Flammen kommt.“
Bäume mit echten Kerzen sollten so platziert werden, dass sie sicher und ruhig stehen, dass kein Luftzug die Kerzenflammen in Bewegung bringt und dass die Kinder Abstand halten.
Ganz wichtig sind der Feuerwehr Rauchmelder, die noch in viel zu wenig Häusern installiert sind. Pascher: „Den Rauch sieht man oft erst, wenn es zu spät ist. Und wer schläft, riecht ihn auch nicht. Gerade bei mehrstöckigen Häusern kann das ganze Untergeschoss in Flammen stehen, bevor es unterm Dach überhaupt bemerkt wird. Aus diesem Grund sollten Rauchmelder in jedem Geschoss an die Decke montiert werden. Dabei sollte nicht an den Geräten gespart werden, damit sie auch wirklich zuverlässig ihren Dienst erledigen.“
Immer wieder bemerkt die Feuerwehr auch, dass zwar Feuermelder vorliegen, diese aber nicht einsatzfähig sind, weil die Batterien alle sind. Pascher: „Ein Rauchmelder, der in der Schublade liegt, ist genauso schlecht wie gar kein Rauchmelder. Deshalb sollte immer darauf geachtet werden, dass die vorhandenen Rauchmelder auch wirklich betriebsbereit sind.“
In der Falkenseer Feuerwehr sind zurzeit 65 aktive Kameraden im Einsatzdienst. 20 Kinder und Jugendliche arbeiten in der Jugendfeuerwehr. Und 31 nicht mehr aktive Feuerwehrleute gehören der Alters- und Ehrenabteilung an. Neun Einsatzfahrzeuge gehören zur Ausstattung unserer Feuerwehr. Die arbeitet übrigens sehr eng mit der Feuerwehr in Dallgow-Döberitz zusammen, sodass so mancher Notruf gleich an beide Stationen herausgeht, wenn Menschenleben in Gefahr sind.
Kontakt: Freiwillige Feuerwehr Falkensee, Marwitzer Str. 4a, 14612 Falkensee, Tel.: 03322/281148, www.feuerwehr-falkensee.de
Notruf für die Feuerwehr: 112
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