OSTPRO: Die Ossi-Kultmesse kommt!
Es war ja nicht alles schlecht. Diesen Satz hört man oft, wenn Ossis und Wessis über die alte DDR sprechen. Dann erzählen die Ossis meist von den Dingen, mit denen sie aufgewachsen sind – und die Wessis kratzen sich ahnungslos an der Stirn. Nougatstangen von viba sweets? Oder Rotstern-Schokolade? Goldmännchen-Tee? Nie gehört.
So viele Jahre nach dem Mauerfall sind die Ostalgie-Klassiker aber noch lange nicht verschwunden. Auf der Kultmesse OSTPRO machen sich die Wessis schlau und decken sich die Ossis mit allem ein, was sie so lange vermisst haben. Auf jeden Fall ist es ein echtes Erlebnis, über die Messe zu schlendern und sich von den vielen Ostalgie-Produkten inspirieren zu lassen. Die OSTPRO macht am 14. und 15 März 2009 wieder Station in der Umgebung – in der Metropolis-Halle in Potsdam-Babelsberg. Sie ist von 10 bis 18 Uhr geöffnet, der Eintritt kostet nur zwei Euro.
In der Halle präsentieren sich die neuen Bundesländer mit ihren alten Kultprodukten. Mecklenburg-Vorpom-mern verkauft Fisch- und Käsespezialitäten sowie Sanddornprodukte. Brandenburg ist natürlich mit den Spreewald-Produkten mit dabei. Sachsen-Anhalt stellt Wurstspezialitäten und Baumkuchen vor. Thüringen lässt die Bratwurst brutzeln und kredenzt dazu ein Köstritzer Schwarzbier. Sachsen lässt sich nicht lumpen und kramt die Riesa-Nudeln und sächsische Wurst- und Wildspezialitäten hervor.
Es sind aber die alten Marken-Produkte, die echte Ostalgie wecken. Da gibt es das bekannte Neuzeller Kirschbier, Strickwaren aus Apolda, knallbunte Eierbecher von Sonja-Plastic und die bekannte Plauener Spitze. Polstermöbel aus Sachsen speziell für die Plattenbauten, ESDA-Strümpfe oder Porzellan aus Meißen: Es macht Spaß, von einem Stand zum anderen zu wechseln, um Dinge zu bestaunen, die im modernen Supermarkt nicht mehr gehandelt werden. Oder jedenfalls immer seltener.
Nach dem Motto „Schauen, Kosten, Kaufen“ ist es möglich, altbekannte Produkte neu kennen zu lernen oder in ausreichenden Mengen zu kaufen. SCOT-Messen ist seit 1991 mit der OSTPRO in und um Berlin unterwegs. Der Erfolg gibt den Veranstaltern Recht: Die neuen Bundesländer haben vieles, auf das man auch heute noch stolz sein kann. Etwa die Plüschtiere Pittiplatsch, Schnatterinchen, Herr Fuchs und Frau Elster. Selbst die Kinder in West-Berlin haben damals lieber das Ost-Fernsehen eingeschaltet, wenn das Sandmännchen zur Nachtgeschichte rief – es war einfach kindgerechter und unterhaltsamer als das West-Pendant.
Auf der OSTPRO geht es aber nicht nur um die Produkte der DDR. Es werden auch viele Dinge aus den östlichen Nachbarländern vorgestellt. Aus Polen und Tschechien kommen böhmische Spezialitäten, Oblaten, Süßwaren, Becherovka und Marionetten. Aus Russland kommen Pralinen und die beliebten Matrioschka-Puppen.
Zu einer Ostmesse gehört natürlich auch das Schlangestehen. Und so verwundert es nicht, dass sich vor den Öffnungszeiten meist lange Schlangen vor der Halle bilden. (Carsten Scheibe)
Foto: SCOT Messen & Marketing GmbH, mfG
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