Familiensorgen 4-09
Liebe Deborah van den Boogaard, unser Sohn hat mittlerweile größeres Interesse am Internet. Auch in der Schule wird bereits damit gearbeitet. Wir fragen uns aber nun, ob und in wie weit wir unseren Sohn den Zugriff erlauben sollen oder ob wir besser nur gemeinsam mit ihm ins Internet gehen sollen. Gerade im Zusammenhang mit schlimmen Meldungen zum Thema Gewalt und Spielsucht sowie Missbrauch im Internet, bekommt man den Eindruck, dass es eigentlich am besten wäre, ganz auf Computer und Co. zu verzichten.
Wir machen uns viele Gedanken, denn man hört von vielen Kindern, die scheinbar gar nicht mehr ohne Computer leben können. Auch die vielen verbotenen Seiten, die nahezu von jedem Kind zu finden und zu öffnen sind, machen eine Entscheidung bezüglich des Umgangs nicht einfacher. Wie sehen Sie das? Über eine kurze Antwort würden wir uns sehr freuen und bedanken uns im Voraus. Herzliche Grüße und alles Gute – Familie K.
Liebe Familie K.,
ich kann Ihre Sorgen und Vorbehalte sehr gut verstehen. Scheinbar besitzt heutzutage jedes Kind ab dem Schulalter einen eigenen Computer (ganz egal, ob Lerncomputer, PC oder Handheld-Elektronik-Spielzeug). Sicherlich werden Kinder durch eine Art Überversorgung an elektronischen Geräten dazu verleitet, sich „beflimmern und berieseln“ zu lassen, anstatt körperlich aktiv zu sein. Das ist sehr schade. Abhängig vom Alter des Kindes kann man jedoch den Zugang auf Computer & Co. nicht verhindern. Wenn im eigenen Umfeld kein Zugang möglich ist, wird dieser spätestens in der Schule oder über Freunde ermöglicht. Nur sind dann die Kinder meist für ein Heranführen und Anleiten zum bewussten Umgang durch die Eltern nicht mehr so zugänglich, da sie bereits eigene Erfahrungen gesammelt haben. Ich denke, es ist ein guter Ansatz, den Kindern zu erklären, dass der Computer generell ein Arbeitsinstrument ist. Auch in der Schule werden in den mittleren Klassen häufig bereits Arbeiten am Computer und im Internet gefordert – z.B das Erstellen eines Referats inklusive Recherche im Internet. Dafür ist es gut, wenn Kinder bereits im häuslichen Umfeld den bewussten und achtsamen Umgang mit dem Computer und dem Internet lernen; also auch eine Aufklärung über die Gefahren stattfindet. Des weiteren gibt es Kindersicherungsprogramme, die den Kindern nur einen eingeschränkten Zugriff auf Programme und Inhalte erlauben (z.B. die „Kindersicherung 2009“ von www.salfeld.de). Für die Recherche im Internet gibt es tolle Sites speziell für Kinder (z.B. www.blindekuh.de) und auf der Website des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (http://www.bmfsfj.de/) finden sich sehr gute Tipps für Eltern und Kinder.
Ich würde Ihnen empfehlen, mit Blick nach Innen erstmal festzustellen und dann festzulegen (Häufigkeit der Nutzung, Anlass der Nutzung, Notwendigkeit weg vom reinen Zeitvertreib), wie zukünftig im Haushalt mit elektronischen Medien umgegangen werden soll, denn in erster Linie lernen unsere Kinder durch uns Eltern (nachahmen, nacheifern etc.). Abhängig davon und gestärkt durch weitere Fachinformationen zum Thema (siehe oben) sollten Sie eine klare Linie definieren und Ihren Sohn in den Prozess einbinden; denn alle Familienmitglieder sollten die vereinbarte Linie einhalten und leben können. Leider kann ich an dieser Stelle, wie so oft, nicht tiefer auf das Thema eingehen.
Ich drücke Ihnen die Daumen. Herzlichste Grüße – Deborah van den Boogaard. Sie können sich natürlich auch sehr gerne jederzeit bei mir telefonisch melden: 03322 2131881.
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