Pferdeübergang
Ich wohne in Spandau, habe aber mein Pferd in Falkensee/Finkenkrug auf einem Pferdehof zu stehen. Daher fahre ich nahezu jeden Tag “durch” Falkensee bzw. befahre die Nauener Chaussee. Jetzt zu meinem Anliegen: Am 15. Juni 2009 schrieb ich an die Falkenseer Straßenverkehrsbehörde – mit der Bitte, an einer Übergangsstelle auf der Nauener Chaussee doch Reitwegeschilder anzubringen, damit die Reiter etwas sicherer die Straße überqueren können.
Dem Schreiben vorausgegangen waren zwei oder drei auffallend nette Telefonate mit Mitarbeitern der Behörde, die mir das Prozedere erklärten und mich zu dem Brief ermutigten.
Anderthalb Wochen später (!) bekam ich auf meinem Handy einen Anruf vom zuständigen Mitarbeiter, dass er mich jetzt schon einmal vorab darüber informieren wolle, dass es mit den Schildern klappen würde. Er hätte das Ganze bereits an die Straßenmeisterei weitergegeben – nicht dass ich denke, ich würde von der Behörde nichts mehr hören.
Ich dachte kurzfristig an die “Versteckte Kamera”, denn – wie wir wissen – ist bei Ämtern ein Brief nach anderthalb Wochen meist noch nicht einmal auf dem richtigen Schreibtisch angekommen.
Ich fragte weitere zwei Wochen später vorsichtig nach, wann denn die ganze “Aktion” stattfinden solle. Mir wurde sofort bereitwillig (und ausgesprochen freundlich!) die Telefonnummer des entsprechenden Mitarbeiters bei der Straßenmeisterei gegeben. Denn die seien nun dafür zuständig.
Wie jetzt schon fast erwartet, war auch dieser Mitarbeiter freundlich, er wollte sich gleich mal erkundigen, wo das Schreiben ist, denn er hätte es noch nicht vorliegen. Aber er würde mal im Amt anrufen und die könnten es ihm ja faxen und er würde sich dann wieder melden. Fünf Minuten später rief er mich an, dass er das Schreiben jetzt per Fax vorliegen hätte und dass am 22. Juni die Schilder aufgestellt werden.
Ich hatte in meinem Brief zusätzlich nach dem Aufstellen eines Spiegels gefragt; jedoch bereits von dem Mitarbeiter der Straßenmeisterei (Hr. Bittner) erfahren, dass man den selber bezahlen müsste und er dort an dieser Stelle auch nicht wirklich sinnvoll sein würde. Aber ich könnte das ja noch einmal schriftlich extra abklären. Wollte ich aber gar nicht mehr.
Stattdessen erhielt ich am nächsten Tag einen Anruf von Hr. Bittner: Er habe sich noch einmal bei seinem Chef erkundigt wegen des Spiegels, aber das wäre eben wirklich so, wie er es mir schon gesagt hatte. Aber vielleicht gibt es eine andere Möglichkeit, wir könnten uns ja einmal vor Ort treffen. Das taten wir am 17. Juni. Ich muss nicht betonen, dass Hr. Bittner und seine Kollegen überpünktlich waren.
Hr. Bittner und sein Kollege hatten die Idee, einen Hügel “wegzunehmen” bzw. ihn für einige Meter zu ebnen, sodass der Übergang mit Pferd deutlich optimiert sei. Die Idee war natürlich super und ich fragte – ganz vorsichtig – wann die Arbeiten denn stattfinden könnten. Könnte er mir nicht genau sagen, weil ja auch grad Ferien seien… aber auch demnächst.
Am 22. Juni – also 5 Wochen nach meinem Brief !!! – wurden die Schilder aufgestellt. Als große Überraschung wurde auch gleich noch der Weg gestaltet.
Ich – und auch meine Reiterfreunde – waren mehr als positiv überrascht davon und eigentlich fast sprachlos über so viel und vor allen Dingen unbürokratisch schnellen Einsatz einer Behörde und den freundlichen Umgangston.
Ich dachte mir, dass das vielleicht einen kleinen Artikel wert ist; wo doch sonst immer (und meistens leider auch berechtigt) über die Ämter im Allgemeinen und die oftmals “verzögerte Arbeitsstruktur” gemeckert wird. Hier wiehert mal nicht der Amtsschimmel…
Ich danke Ihnen, dass Sie sich die Zeit genommen haben, meine Geschichte zu lesen. Mit freundlichen Grüßen Tanja Schack
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