Startschuss für das Tierheim Falkensee
Es kann losgehen. Auf dem früheren Betriebshof der HAW wird seit Wochen und Monaten gesägt, gehämmert und gewerkelt. Nun ist ein wichtiger Teilabschnitt geschafft und die Quarantänestation des neuen Tierheims am Stadtrand von Falkensee kann „aufmachen“: Die Zulassung vom Kreisveterinäramt ist inzwischen auch da. Über 46.000 Euro hat der Tierschutzverein bereits vor Ort verbaut und investiert.
„Das klingt sehr viel“, sagt Gabriele Teichert, die Chefin des Tierschutzvereins. „Aber die alten Räume mussten komplett renoviert werden. Ohne zahllose Sachspenden und ehrenamtlich arbeitende Bauarbeiter hätten wir das niemals geschafft. Wir rechnen mit jedem Euro und sind auch in Zukunft auf Spenden angewiesen, damit wir weitermachen können.“ Wie gut, dass die Sparkasse gerade erst Geld für ein Freigehege gestiftet hat.
Gestartet wird das neue Tierheim aber im Inneren – mit Kleintieren, besonders aber mit Katzen. Zwölf Quarantänekäfige aus Edelstahl sind bereits aufgestellt. Sie alleine haben bereits 18.000 Euro gekostet. Vierbeinige Neuankömmlinge müssen hier ihre ersten 14 Tage verbringen, um sicherzustellen, dass sie keine Krankheiten in die Gruppe tragen – etwa den Katzenschnupfen oder die gefürchtete Katzenseuche. Teichert: „Besonders häufig sind Darm- und andere Infektionen, zum Beispiel Augeninfektionen. Da kann es schon vorkommen, dass der Tierarzt die Verweildauer in der Quarantäne verlängern muss.“
Nach der Quarantäne kommen die Katzen in liebevoll eingerichtete „Deluxe“-Zimmer. Fünf kleine Zimmer gibt es bereits, hinzu kommen zwei große Räume für die Gruppenhaltung – für die Katzen, die dafür geeignet sind. Die Tiere erhalten in ihren Räumen Körbchen zum Spielen, Katzenklos, Kletterbäume und Spielzeug. „Und“, so ergänzt Frau Teichert, „natürlich bekommen unsere Gäste auch viele ehrenamtliche Streicheleinheiten.“
Im Dezember werden bereits die ersten Tiere aufgenommen – Fundtiere, Abgabetiere, gern auch Pensionsgäste. Auch Kleintiere (Nager wie Mäuse, Meerschweinchen oder Kaninchen und natürlich auch Vögel) ergänzen dann den Bestand. Im Nebengebäude kann es 2010 vielleicht auch eine Reptilienstation für Leguane, Schildkröten und Schlangen geben: Gespräche mit einem Reptilienexperten werden bereits geführt.
Der Tierschutzverein bittet allerdings darum, die Öffnungszeiten am Mittwoch von 15 bis 17 Uhr und am Samstag von 9 bis 12 Uhr noch nicht zu nutzen, um selbst Tiere vorbeizubringen: Noch sind die Kapazitäten begrenzt und letzte vertragliche Regelungen müssen noch getroffen werden. Auf der Homepage des Betreibers lassen sich aber jederzeit weiterführende Informationen ablesen.
Wer eine Katze (oder ein anderes Tier) aus dem Tierheim bei sich aufnehmen möchte, zahlt eine so genannte Schutzgebühr. Teichert: „Viele Besucher monieren, dass wir doch froh sein sollen, wenn wir die Tiere wieder los sind. Aber wir müssen auch an unsere Kosten denken. Die Tiere werden bei uns versorgt, erhalten eine tierärztliche Behandlung und werden bei Bedarf gekennzeichnet und kastriert.“
Das Tierheim soll in den kommenden Jahren noch weiter wachsen. Zurzeit ist erst ein Drittel des geplanten Ausbaus fertiggestellt. Teichert: „Jetzt müssen wir erst einmal heil durch den Winter kommen und die kalten Monate überstehen. Unsere ehrenamtlichen Helfer tun schon alles Menschenmögliche, um die Räume besser zu isolieren, sodass Heizkosten eingespart werden. Wir freuen uns aber auch in dieser kalten Zeit über Spenden aller Art.“
Den Tierschutzverein „Tierheim Falkensee und Umgebung“ gibt es bereits seit 2007. Zurzeit sind 54 Mitglieder im Verein engagiert. Einer Bürgerinitiative aus der Falkenseer Nachbarschaft ist es nicht gelungen, die Betriebsaufnahme des Tierheims zu verhindern.
Kontakt: Tierschutzverein Tierheim Falkensee und Umgebung e.V., Seepromenade 28, 14612 Falkensee, Tel.: 03322-83 89 999, www.tierheim-falkensee.de
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