Mammutjagd in Comicbildern
Der rote Schnabel ist frech nach vorn gereckt, das Gefieder glatt gestrichen: Für den ausgestopften Storch des Heimatmuseums Falkensee könnte es sofort losgehen. Ein wenig muss sich das Tierpräparat im Obergeschoss des Museums aber noch gedulden, denn dort wird derzeit umgebaut. Zum Internationalen Museumstag am Sonntag, 16. Mai 2010, soll die Dauerstellung fertig und das Gebäude in neuem Gewand wieder für Gäste geöffnet sein.
„Es wird jetzt eng, aber wir haben noch keine Panik“, sagt Museumsleiterin Gabriele Helbig, die seit Beginn der Bau- und Umräumarbeiten im September 2009 gemeinsam mit ihren Kollegen und freien Mitarbeitern aus der Wissenschaft an der neuen Ausstellung arbeitet.
Von mehreren tausend Exponaten wurde eine kleine Auswahl für die Ausstellung getroffen: „Die Besucher sehen zwar weniger Objekte als zuvor, Zusammenhänge werden aber ausführlicher erklärt. So bleiben mehr Informationen im Gedächtnis hängen“, sagt die Museumsleiterin. Zum ersten Mal zeigt die Ausstellung Dokumente und Exponate, die die DDR-Geschichte Falkensees und der Region widerspiegeln und aufarbeiten.
Auch für die Zeit des Nationalsozialismus gibt es künftig einen Extraraum.
Nach wie vor teilt sich die Sammlung in die Themen Natur- und Tierwelt, Archäologie, Alltagskultur und Regionalgeschichte auf, wobei die beiden letztgenannten enger miteinander verknüpft sein werden. Statt chronologischer Schilderung verbindet ein roter Faden aus Gedichtzeilen und Zitaten, der jüdischen Poetin Gertrud Kolmar, die in Finkenkrug lebte und wirkte, die Ausstellungsbereiche. Mit frischen Beschriftungen und Schildern erleben Besucher Falkensees Geschichte neu. „Wir möchten alteingesessenen und zugezogenen Bürgerinnen und Bürgern das Gefühl von Heimat vermitteln“, sagt Gabriele Helbig.
Im Untergeschoss gibt es wie bisher wechselnde Ausstellungen von Künstlern der Region, die das vielfältige Angebot des Museums ergänzen und bereichern. Exponate, die keinen Platz mehr in der Dauerausstellung finden, sind im hinteren Gebäudeteil auf dem Hof zu sehen. In den großen Schaufenstern können sie ausgiebig betrachtet werden und gehen nicht verloren. Bewegte Bilder dürfen im Museum natürlich auch nicht fehlen: Ab Mai sind im neueingerichteten Kinoraum „Zeitenwende“ von Heide Gauert sowie ein Film über Gertrud Kolmar zu sehen. Die Mammutjagd vor 15.000 Jahren in Falkensee veranschaulichen ein Comicstrip sowie ein lebensgroßes Bild mit 3-D-Effekt, das die beeindruckende Statur des Wollhaarmammuts zeigt.
Die Knochen der Tiere, die bei einer Ausgrabung in den 70-er Jahren in der Stadt gefunden wurden, liegen in den Vitrinen nebenan.
Für den Umbau des Museums stehen knapp 50.000 Euro zur Verfügung, die aus Eigenmitteln der Stadt und vom Förderverein des Heimatmuseums sowie aus Fördermitteln der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und von der Ostdeutschen Sparkassenstiftung kommen. Viele Falkenseerinnen und Falkenseer sowie ein Unternehmen aus der Gartenstadt spendeten nicht nur zahlreiche Exponate, sondern auch Geld: „Dafür bedanken wir uns herzlich“, sagt Gabriele Helbig. Weitere Finanzspritzen seien gern willkommen. Am Eröffnungstag sammeln die Oldtimerfreunde Falkensee bei einer Tour durch die Stadt Geld, das sie dem Museum spenden werden.
Neben den beliebten Kinderführungen durch das Heimatmuseum wird es mit der „Spurensuche“ eine neue Führungsreihe für kleine Erwachsenengruppen geben, zu denen man sich anmelden kann. Nach dem 16. Mai 2010 ist das Heimatmuseum wie gehabt immer dienstags und mittwochs von 10 bis 16 Uhr und donnerstags, samstags und sonntags von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Geldspenden für das Museum sind möglich an: Verein der Freunde und Förderer des Heimatmuseums Falkensees e. V., Konto 38 12 01 28 46, Mittelbrandenburgische Sparkasse, BLZ 160 500 00.
Die Fotos sind vor kurzem während des Umbaus der Ausstellung aufgenommen worden, Bildautor ist die Pressestelle der Stadtverwaltung Falkensee. Gern senden wir Ihnen eine passende Bildunterschrift, wenn Sie sich für ein/mehrere bestimmte Motive entschieden haben.
Stadt Falkensee
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Ihre Ansprechpartnerinnen:
Yvonne Zychla und Marie Prott
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Fotos: Stadt Falkensee
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