Familiensorgen Mai 2010
Sehr geehrte Frau van den Boogaard, ich weiß mir nicht mehr zu helfen, weshalb ich Ihnen nun heute schreibe. Alle in unserer Familie streiten sich nur noch und ich kann mir nicht erklären, warum das so ist. Meine drei Kinder (zwischen 5 und 14 Jahre alt) haben eigentlich alles, wovon Kinder nur träumen können. Ich muss nicht arbeiten und bin daher auch immer für sie da.
Aber alles was ich mache, scheint nicht mehr gut zu sein. Alle drei brüllen mich schon wegen Kleinigkeiten an, sogar auf der Straße. Das ist mir furchtbar peinlich und ich weiß nicht, wie ich in solchen Augenblicken reagieren soll.
Mit meinem Mann kann ich mich diesbezüglich nicht austauschen. Für ihn ist das alles normal. Wahrscheinlich hat er schon resigniert, da unsere Ehe bereits seit einigen Jahren auf sehr wackeligen Beinen steht. Wenn es so weiter geht, werden wir uns wohl in nächster Zeit trennen, denn nur den Kindern zuliebe leben wir noch unter einem Dach. Die Kinder haben wir aber immer aus unseren Konflikten raus gehalten. Selbst Streitgespräche haben wir auf die Abendstunden gelegt, damit die Kinder das nicht mitbekommen.
Gerade jetzt ist mir Ruhe und Frieden mit den Kindern so wichtig. Was kann ich tun, damit die Kinder sich wieder normal benehmen?
Mit freundlichen Grüßen, Franka H.
Liebe Frau H.,
vielen Dank für Ihren Brief.
Wie Sie beschreiben, ist die Beziehung zwischen Ihnen und Ihrem Mann schon seit geraumer Zeit nicht mehr vornehmlich von Harmonie, Glück und Liebe geprägt. Das tut mir sehr Leid zu hören. Aber das spüren auch Ihre Kinder. Sie müssen keine Streitgespräche leibhaft miterlebt haben, um ein Gefühl für mögliche Paar-Krisen entwickeln zu können. Kinder haben sehr feine Antennen. Schon ein Gute-Morgen-Kuss oder das Fehlen eines solchen lässt Kindern Rückschlüsse ziehen auf die Situation und auf mögliche Probleme. Wir alle wünschen uns im Leben vornehmlich Harmonie und Frieden, das ist bei Kindern nicht anders. Wenn nun eine harmonische Atmosphäre umschlägt in eine von Spannung geprägte Atmosphäre, läuten bei Kindern schnell mal die „Alarmglocken“. Meist sind sie dann mit der Veränderung überfordert. Zum Teil neigen Kinder auch dazu, das Verhalten der Eltern zu imitieren, d.h. z.B. den Umgangston zu verändern.
Ein möglicher Grund für das Verhalten der Kinder könnte somit das nicht störungsfreie Paar-Verhältnis zwischen Ihnen und Ihrem Mann sein.
Zusätzlich hat Ihr ältestes Kind sicherlich schon mit dem Thema der Pubertät zu tun und reagiert noch empfindsamer auf Störungen.
Sie können sich gern telefonisch bei mir melden, damit wir uns ausführlicher zu diesem Thema unterhalten können.
Ein kleiner Hinweis noch: Auch Streitgespräche am Abend und zur Schlafenszeit der Kinder, bekommen diese, wenn auch nur im Unterbewusstsein, oft mit.
Ich danke für Ihr Vertrauen und würde mich sehr über Ihren Anruf freuen: 03322 2131881.
Herzliche Grüße und alles Gute – Deborah van den Boogaard
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