Schlacht um Savannah
Von Paul Quincy ist bei Ullstein Maritim das Taschenbuch „Weiße Böen – zerfetztes Rigg“ erschienen. Der historische Roman wurde von Paul Quincy alias Uwe D. Minge geschrieben worden. Der Autor wohnt in Falkensee. Also haben wir den Autor getroffen und ihn zunächst befragt: Wer ist dieser Paul Quincy und was hat er mit Falkensee zu tun?
Ich verfüge über eine gespaltenen Persönlichkeit, so ist Paul Quincy das Pseudonym von einem gewissen Kapitän Uwe D. Minge, der im ruhigen Finkenkrug in der Nähe des idyllischen Lindenweihers Anker geworfen hat, nachdem er viele mit interessanten Erlebnissen vollgestopfte Jahre auf Frachtern und Segeljachten auf (fast) allen Weltmeeren zugebracht hat. Gern zitiert dieser olle Käpt’n die Verse aus dem Türmerlied des Lynkeus: „Ihr glücklichen Augen, was je ihr gesehn, es sei, wie es wolle, es war doch so schön!“
Worum geht es im neuen Buch? Was erlebt der junge Seeheld William Turner dieses Mal wieder?
Der Held der Turnerserie, Leutnant William „Wild Bull“ Turner, wird endlich zum Commander befördert und zeichnet sich bei der Eroberung von Savannah aus. Die Fakten dieser für die Amerikaner mit einem niederschmetternden Ergebnis endenden Schlacht sind historisch belegt. Von dem entscheidenden Beitrag Turners steht natürlich nichts in den offiziellen Akten, schließlich ist Turner mit der Shark als Geheimagent im Dienste der Regierung Seiner Britannischen Majestät im Einsatz.
Nach diesem Erfolg macht sich Turner daran, seinen erführten kleinen Sohn zu finden, der von Lord Dunbar, einem Hochverräter, gefangen gehalten wird. Die Befreiung kostet vielen Menschen auf beiden Seiten das Leben und Turner verliert etwas, was ihm besonders lieb und teuer war. Was das ist, wird nicht verraten.
Dafür kreuzt wieder die Capitana der Piratenbrigg Medusa Janine Bondie seinen Kurs, mit der er seine Geliebte Elizabeth Parker schon früher einmal betrogen hatte. Die Geschichte nimmt dadurch eine recht unerwartete Wendung, aber dem Leser soll die Spannung nicht genommen werden.
Ist das neue Buch komplett in Falkensee auf dem Trockenen entstanden?
Wenn ich an meinem bevorzugten Arbeitsplatz in der Blauen Maus im Garten sitze, tauchen immer wieder Erinnerungen an gefährliche Stürme auf See, bestimmte eindrucksvolle Orte und interessante Begegnungen mit Menschen aller Kontinente vor meinem geistigen Auge auf. Wenn man weiß, dass Minge-Quincy dazu noch über profunde Kenntnisse der Geschichte des 18./19.-Jahrhunderts verfügt, nimmt es nicht Wunder, dass aus dieser Mischung interessante historische Romane entstehen, die sich mit dem Siebenjährigen Krieg (in Amerika) und dem amerikanischen Unabhängigkeitskrieg beschäftigen. Die Seefahrt ist dabei lediglich das Vehikel, um den Leser ohne schulmeisterlich erhobenen Zeigefinger an die geschichtlichen Hintergründe heranzuführen. Ich stimme mit William Faulkner überein: “The past is not dead, in fact it’s not even past.”
Viele Buchautoren schreiben, ohne wirklich eine Ahnung von der Materie zu haben, die sie da behandeln. Legen Sie die Hand dafür ins Feuer, dass alle Schiffsmanöver auch machbar sind und historisch alles im Rahmen bleibt?
Über die Historie haben wir schon gesprochen. Was die Seemannschaft angeht, nun, ich bin nie auf einem dieser alten hölzernen Großsegler mit eisernen Matrosen gefahren – das ist heute niemand mehr, aber ich habe den Seemannsberuf von der Pike auf gelernt, d.h. ich habe als Schiffsjunge angefangen, musste drei Jahre vor dem Mast fahren und die Prüfung für den Facharbeiterbrief (Matrosenbrief) ablegen, ehe ich nach zehnjähriger Ausbildungszeit das Kapitänspatent machen konnte.
Mein Arbeitszimmer ist vollgestopft mit Fachliteratur. Wenn ich den Fluchtweg eines Fähnrichs über die Decks einer Fregatte beschreibe, dann können Sie verdammt sicher sein, dass dieser Weg auf einem Schiff dieser Klasse so und nicht anders verlaufen wäre.
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