Heidrun Neuhaus: Das Sprechen üben
Heidrun Neuhaus geht davon aus, dass 15 Prozent aller Kinder Probleme mit dem Sprechen haben. Sie muss es wissen, denn sie arbeitet seit 1993 als Logopädin in Falkensee. Heidrun Neuhaus kommt von hier. Sie ist in Waldheim großgeworden und hat die Lessing-Grundschule besucht. Die gut gelaunte und quirlige Falkenseerin hat erst Erzieherin in Luckenwalde gelernt und das in Premnitz auch praktiziert.
Das erklärt, warum sie auch als Logopädin so einen guten Draht zu den Kindern hat. Später absolvierte sie dann an der Humboldt-Universität in Berlin ein Zusatzstudium und wurde so zur Diplom-Sprachheilpädagogin. Sie sagt: „Am Anfang war ich als Logopädin ganz allein im Ort. Das war Wahnsinn, die Wartezeiten betrugen zum Teil ein Jahr und mehr. Jetzt gibt es mehrere Fachkräfte im Ort: Einen Termin zu bekommen, ist nun kein Problem mehr.“
Die Logopädin betreibt ihre Praxis für Sprach- und Stimmtherapie im eigenen Haus in der Schillerallee. Das sorgt für ein entspanntes Umfeld. Und das ist wichtig, denn die „Patienten“, die zu ihr kommen, sind in der Regel Vorschulkinder. Neuhaus: „Schon im Alter zwischen zwei und drei Jahren zeigen sich Probleme beim Sprechen, die wir gemeinsam beheben können, bevor der Schuleintritt stattfindet.“
Generell haben mehr Jungen als Mädchen Probleme. Behandelt werden vor allem Artikulationsstörungen, wenn etwa das „sch“ nicht gebildet werden kann. Neuhaus: „Es gibt aber die unterschiedlichsten Fälle. Manche Kinder sind nicht in der Lage, ihren Sätzen eine grammatikalische Struktur zu geben. Bei anderen gibt es Probleme in der Kombination aus Hören und Wahrnehmen.“
Wichtig ist es Frau Neuhaus, ihren kleinen Patienten immer Hoffnung zu geben und auch kleine Fortschritte zu feiern. Eine Therapie besteht über den Daumen gepeilt aus 30 Sitzungen, die sich über ein Jahr verteilen. Einmal in der Woche wird dann 45 Minuten lang geübt, gesprochen und auch gespielt. Die Kosten zahlen die Kassen, die großzügiger geworden sind. Eine Überweisung muss aber noch zwingend über einen Arzt stattfinden.
Heidrun Neuhaus kümmert sich auch um Heranwachsende: „Echte Stotterer sind selten geworden, weil heute bereits früh daran gearbeitet wird. Ich habe aber immer wieder Jugendliche, die ihre Aussprache verbessern möchten – etwa, weil sie gern Theater spielen und hier deutlich sprechen müssen.“
Und auch die Erwachsenen gehören zur Zielgruppe. Hier geht es allerdings oft um neurologische Schäden etwa nach einem Schlaganfall, bei Parkinson oder bei MS. Heidrun Neuhaus arbeitet in diesem Umfeld eng mit den Havellandkliniken in Nauen zusammen, um in der „Stroke Unit“ Sprachstörungen nach einem Schlaganfall zu diagnostizieren und zu behandeln.
Kontakt: Heidrun Neuhaus, Logopädin, Schillerallee 15, 14612 Falkensee, Tel.: 03322 – 20 1453
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