Erster Schüleraustausch der Stasjonsfjellet-Skole Oslo/Norwegen an der Kantschule Falkensee
Dass norwegische Schüler Falkensee und die Kantschule besuchen, ist nicht Neues. Man kennt mittlerweile die weißen Busse, die jährlich anreisen und deren zentraler Anlaufpunkt der Geschichtspark in Falkensee ist. Jener Park also, der Eingeweihten einiges über seine nationalsozialistische Vergangenheit zu erzählen weiß.
Wenn die norwegischen Schüler zusammen mit deutschen Schülern aus der Kantschule und Vertretern der Stadt Falkensee in Gegenwart von Sigurd Syversen, einem ehemaligen norwegischen Häftling des KZ-Außenlagers Falkensee und dem Initiator der historischen Fahrten nach Deutschland, im Geschichtspark einen Kranz niederlegen, so besiegeln die Völker symbolisch immer wieder von Neuem den Bund gegen die rassistischen Verbrechen der Vergangenheit. Man ist sich einig darüber, dass was gewesen ist, nie wieder zulassen werden darf. Und dass die Erinnerung an die Grauen der Vorfahren als Mahnung für die Nachkommen aufrecht erhalten werden muss.
Doch die Erinnerung an Vergangenes allein schaffte es kaum, Völker nachhaltig zu verbinden. Dies schafft allein die Begegnung, der konkrete Austausch, das gemeinsame Erlebnis. Und hierfür bietet sich der Schüleraustausch an. Gunnhild Aas, Deutschlehrerin an der Stasjonsfjellet-Skole in Oslo und Marlies Schwertfeger, Geschichtslehrerin, mit Frank Packhäuser, Sozialarbeiter an der Kantschule haben die Gelegenheit beim Schopf gepackt und nun den ersten beidseitigen Schüleraustausch organisiert. Waren früher nur deutsche Schüler in Norwegen bei Gastschülern zu Besuch, so sollten nun auch norwegische Schüler zum Austausch nach Deutschland kommen. Vom 09. bis 13. Mai kamen nun also neun norwegische Schülerinnen und Schüler und zwei Lehrerinnen in die Kantschule, um die Schule, die Menschen und das Land näher kennenzulernen.
Am Dienstag wurde die Delegation in der Schule herzlich empfangen, man “beschnupperte” sich etwas in gemütlicher Atmosphäre bei Speis und Trank und am Abend ging es dann das erste Mal in die Gastfamilien. Der zweite Tag diente vor allem dazu, die Schule und den Unterricht kennenzulernen.
Den dritten Tag verbrachten die Gäste in Berlin, der deutschen Metropole. Am Abend gab es dann ein Grillfest, zu dem alle hinkommen konnten, die sich mit den Feiernden verbunden fühlten. Auch eine Vertreterin der Stadt, die Beigeordnete und Dezernentin für Bildung Ines Jesse war dabei und überraschte die norwegischen Schüler mit kleinen Geschenken.
Am Freitag schließlich kamen die Gäste nur noch in die Schule, um Abschied zu nehmen. Ein kurzer Aufenthalt, der es aber in sich gehabt zu haben scheint. Denn in die allgemeine Fröhlichkeit des ungezwungenen Umgangs miteinander mischte sich auch Trauer des Abschieds. Doch jedem Abschied wohnt auch ein Wiedersehen inne: Im Herbst gibt es dieses Wiedersehen, in Norwegen, an der Stasjonsfjellet-Skole.
Erich Guist
Kant-Gesamtschule
Stadt Falkensee
Öffentlichkeitsarbeit
Falkenhagener Straße 43/49
14612 Falkensee
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