Scheibes Glosse: Facebook statt Postkarte
Sommerzeit, Urlaubszeit. Viele Falkenseer fahren nun in ferne Länder, erkunden weiße Strände, schauen sich tolle Sehenswürdigkeiten an und bräunen sich unter tropischer Sonne. Meist zur Halbzeit des Urlaubs steht allerdings immer eine ungeliebte Aufgabe an: Postkarten schreiben. An die Daheimgebliebenen.
So etwas Antiquiertes! Ich verweigere mich dieser nichtsnutzigen Prozedur bereits seit vielen Jahren und überlasse sie – meiner Frau. Ich finde es eben nicht besonders logisch, Pappfotos von fremden Fotografen einzukaufen, einen winzig kurzen Text darunter zu schreiben und die Sekundenlektüre dann für teures Geld zu versenden. Wobei ich ohne Sehnenscheidentzündung und Schreibkrampf im Arm eh nur eine begrenzte Anzahl Freunde und Verwandte erreiche und zugleich in Kauf nehmen muss, dass die Karten erst nach mir wieder in Deutschland ankommen.
Meine Alternative zur Urlaubspostkarte mit dem handkopierten Standardtext „Hier ist es schön, Sonne ist warm, Wasser ist nass“ war lange Zeit über die E-Mail. Da ich ja eh digital fotografiere, konnte ich meine Urlaubsschnappschüsse bereits vor Ort am mitgenommenen Notebook sichten und bearbeiten. Einzelne Bilder habe ich dann per E-Mail an einen begrenzten Empfängerkreis geschickt. Der Vorteil: Die Bilder sind persönlich, die Texte passen zum Motiv, die Urlaubsgrüße kommen sofort beim Empfänger an und es ist kein Problem mehr, rasch ein paar Dutzend Urlaubsgrüße auf einmal zu versenden.
Inzwischen bin ich bei Facebook angekommen. Hier habe ich Familienmitglieder, Mitarbeiter, Freunde, alte Schulkameraden, Geschäftspartner der letzten 20 Jahre und viele weitere für mich wichtige Menschen versammelt. Im sozialen Netzwerk geht der Bilderaustausch noch viel schneller über die Bühne. Sehe ich im Urlaub ein tolles Motiv, so halte ich mit dem Smartphone drauf, um aus der Hüfte schnell ein Foto zu schießen. Dann rufe ich noch unterwegs die Facebook-App auf, schreibe einen Kommentar dazu und schicke das Foto ab. Umgehend erscheint es auf meiner Facebook-Pinnwand – und alle meine Freunde können es sofort sehen.
Auf diese Weise erreiche ich noch mehr Freunde als per Mail. Und der große Vorteil ist, dass alle Freunde die Möglichkeit haben, die Bilder nicht nur zu sichten, sondern auch umgehend zu kommentieren. So kann man sich im Urlaub gleich ein paar humorige Bemerkungen, nützliche Tipps oder schnoddrige Lästerattacken abholen. Der Fotoaustausch auf Facebook ist ein ständiges Geben und Nehmen.
Einer der Freunde ist ständig im Urlaub und postet tolle Fotoeindrücke – von den Malediven, aus San Francisco, von Sylt oder aus Dänemark. Auf diese Weise lernt man durch die Augen der Freunde die Welt besser kennen. Das ist auf jeden Fall schneller, amüsanter und persönlicher als die gute, alte Postkarte. (Carsten Scheibe)
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