100MeilenBerlin: Einmal um Berlin herum
Der Falkenseer läuft gern nach Spandau und nennt das „Lauf der Sympathie“. Die Berliner rennen einmal im Jahr im Kreis und prüfen die eigene Laufstärke beim „Berlin-Marathon“. Die dabei zurückgelegten Entfernungen sind allerdings nur kleine, erfrischende Spaziergänge für die Ultra-Marathon-Athleten, die am 20. August in Berlin zum erstmals durchgeführten Lauf-Event „100MeilenBerlin“ (www.100meilen.de) angetreten sind.
50 Jahre nach dem Mauerbau fanden sich etwa einhundert Läufer im Stadion an der Kreuzberger Lobeckstraße ein, die es sich zutrauten, 160,9 Kilometer am Stück zu laufen. Die Strecke führte geschichtsträchtig zum größten Teil den „Mauerweg“ entlang. Die Sportler folgten auf ihrem Extremsportweg also dem alten Verlauf der Berliner Mauer und konnten unterwegs Geschichte atmen. Checkpoint Bravo in Kleinmachnow, die Potsdamer Seen, die Gedenkstätte an der Bernauer Straße: Die Läufer bekamen einiges zu sehen. Ärgerlich war nur, dass einige Scherzbolde im Spandauer Raum die Streckenmarkierungen entfernt hatten: Kleinere Umwege für die Läufer waren bei Desorientierung die Folge.
Die erste Ausgabe der neuen Veranstaltung startete morgens um sechs Uhr. 30 Stunden hatten die Läufer anschließend Zeit, um das Ziel zu erreichen. Nicht jeder kam am Ende auch dort an: 160,9 Kilometer sind eben eine andere Hausnummer als die gewohnte Laufstrecke eines Vollmarathons. Unterwegs gab es immer wieder Versorgungsposten und Kontrollstationen, die Zwischenzeiten an die Organisatoren schickten, die das dann im Web veröffentlichten. In Falkensee war denn auch fast der wichtigste Posten zu finden: An der Spandauer Straße waren die Läufer kurz davor, die 100-Kilometer-Grenze zu überschreiten – eine wichtige psychologische Marke für viele. Das führende Feld erreichte den Posten VP 13 in Falkensee erstaunlich ruhig und gelassen. Nach 100 Kilometern forderten die Läufer kein Sauerstoffzelt oder einen Sanitäter, sondern machten beim Wasserflasche-Auffüllen noch lustige Scherze.
Michael Vanicek und Jan Prochaska liefen Hand in Hand ins Ziel und wurden beide mit einer Zeit von 16:22 Stunden Erster. Holger Hedelt wurde mit 16:51 Stunden Zweiter, der extra aus den USA angereiste Ex-Berliner Patrick Kanold mit einer Zeit von 17:11 Stunden Dritter. Gratulation!
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