Mückenterror
Als wären wir nicht schon gestraft genug. Jetzt kommen zum schlechten Wetter auch noch die Mücken hinzu. Sie treten zurzeit in Massen auf und stürzen sich bei Beginn der Dämmerung aggressiv auf jeden Zentimeter nackte Haut, den sie sirrend und summend erreichen können. Viele Hausbesitzer können abends nicht mehr gemütlich auf der Terrasse sitzen, weil die Mücken in so großen Schwärmen Jagd auf jedes Opfer machen.
Dass die Mücken so zahlreich auftreten, ist kein Wunder. Es hat unendlich viel geregnet. Den Mücken oder Gelsen, Staunsen, Stanzen oder Schnaken, wie sie in anderen Landstrichen genannt werden, reicht das Wasser einer Pfütze oder in einer Regentonne bereits zur Vermehrung aus. Die Larven entwickeln sich schnell, sodass die Mücken oft schon aus den Puppen geschlüpft sind, bevor eine Regentonne geleert wird oder eine Pfütze ausgetrocknet ist. Wer einen Gartenteich besitzt, muss íhn übrigens nicht trocken legen. Fische, Libellenlarven, Rückenschwimmer und Schwimmkäfer fressen die Mückenlarven. Frösche und vor allem Libellen machen aktiv Jagd auf die summenden Plagegeister, sodass ein funktionierender Teich wenig zur Mückenplage beisteuert. Wichtiger wäre es, Regentonnen und ähnliche Wasserbassins regelmäßig zu leeren.
Als hätten wir Männer das nicht schon immer gewusst: Nur die weiblichen Mücken stechen. Die Männchen sind also völlig harmlos, sie süffeln nur gern einen süßen Nektar auf den Blüten der Pflanzen – und halten sich ansonsten von den Menschen fern.
Die Weibchen stechen einmal in ihrem Leben, weil sie das Protein in unserem Blut benötigen, um neue Eier bilden zu können. Beim Stechen leiten die Mücken Speichel in die Wunde. Er enthält Enzyme, die eine Blutgerinnung vermeiden. Eben diese Enzyme können leicht eine körpereigene, allergische Reaktion auslösen. Dann setzt der Körper Histamin frei und es bilden sich juckende Quaddeln. Wichtig ist, dass nicht gekratzt wird, sonst kann es zu Entzündungen kommen.
Nicht ganz so erfreulich ist, dass die Mücken beim Zustechen auch Plasmodien (Malaria!), parasitäre Würmer, Viren (Gelbfieber!) oder Bakterien übertragen können – also eine ganze Armada kleiner, unerfreulicher Krankheitserreger, die nicht leicht zu bekämpfen sind. Die meisten dieser Fälle sind freilich in Afrika und damit auf einem anderen Kontinent zu beobachten. Im Zuge der Klimaerwärmung breiten sich durch Mücken hervorgerufene Infektionen aber auch hierzulande aus.
Was aber tun gegen die Mücken? Nun, Mücken werden durch ausgeatmetes Kohlendioxid, aber auch von der Milchsäure im Schweiß angelockt. Duschen hilft also. Ansonsten sollte man abends lange Hosen und langärmelige Hemden anziehen, sich mit Anti-Mücken-Mitteln einreiben und Anti-Mücken-Kerzen aufstellen. Ansonsten muss man einfach hoffen, dass der Nachbar den Mücken besser schmeckt als man selbst.
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