Perry Rhodan NEO: Die Zukunft beginnt von vorn
1961 erschien der erste Band der Heftromanserie PERRY RHODAN am Kiosk. Perry Rhodan war seitdem „unser Mann im All“, der einmal in der Woche neue intergalaktische Konflikte löste, mit coolen Teleportern abhing, von einer Superintelligenz die Unsterblichkeit bekam und auch sonst alle Hände voll damit zu tun hatte, den Frieden in der Galaxis zu erhalten und das Überleben der Menschheit zu ermöglichen.
Auch heute, 50 Jahre später, erscheint noch immer jede Woche ein neues Heft: Band 2619 „Planet der Formatierer“ wird am 28. Oktober veröffentlicht. In den letzten zweieinhalbtausend Bänden ist allerdings so viel passiert im Perry-Kosmos, dass Neuleser oft bemängeln, dass sie den Neueinstieg nicht mehr schaffen.
Und so hat sich die Perry-Crew um Mastermind Klaus N. Frick etwas ausgedacht: PERRY RHODAN wird neu gestartet. Unter dem Titel PERRY RHODAN NEO gehen nun keine dünnen Heftchen, sondern ansprechend gestaltete und 164 Seiten dicke Taschenhefte an den Start – mit wunderschönen Glanz-Titelbildern von Dirk Schulz. 3,90 Euro kostet ein Band, die ersten beiden Taschenhefte „Sternenstaub“ von Frank Borsch und „Utopie Terrania“ sind bereits erschienen, alle 14 Tage kommt ein neues Buch, das an gut sortierten Kiosken, in Falkensee bei real.- oder auch als e-Book im Internet zu haben ist. Vorerst sind acht Bände bis Januar 2012 vorbereitet: Ob es danach dauerhaft weitergeht, hängt natürlich vom Verkaufserfolg der ersten Bände ab.
Worum geht es? Das Autorenteam von PERRY RHODAN startet die Serie einfach neu und erzählt sie einmal mehr – aber angepasst an unsere Zeit. So startet Perry Rhodan in den NEO-Büchern nicht mehr im Zeitalter des Kalten Krieges zum Mond, sondern steigt erst im Jahre 2036 an Bord der altersschwachen Stardust, um auf dem Mond nach dem Rechten zu sehen: Die Bewohner der Mondstation melden sich nicht mehr. Wie vor 50 Jahren finden die Menschen auf dem Mond das gewaltige Raumschiff der Arkoniden vor, das mit einer überlegenen Technik, aber auch mit einem tödlich erkrankten Arkoniden-Chef überrascht. Perry Rhodan erkennt sofort, dass dieser erste Kontakt mit Außerirdischen den Menschen das Tor zu den Sternen öffnen kann. Anstatt die Außerirdischen mit einer Bombe in die Luft zu sprengen, wie es die Geheimdienstler geplant haben, hilft Perry den Arkoniden, kehrt zur Erde zurück und ruft die Utopie Terrania aus.
Die Autoren haben das Glück, den 50 Jahre alten Handlungsfaden bereits zu kennen und fest in der Hand zu haben. So können sie sich ganz darauf konzentrieren, spannende Romane zu erzählen, in denen es ganz modern auch um Überbevölkerung, Klimawandel und Terrorismus geht.
Selbst die treuesten Perry-Leser werden heute nicht mehr wissen, welche Richtung die Romane vor 50 Jahren tatsächlich eingeschlagen haben. So hat das Team die Gelegenheit, ganze Erzählstränge wegzulassen und durch neue zu ersetzen. So oder so startet NEO ohne Ballast: Jeder, der Spaß an einer packenden Science-Fiction-Serie hat, kann nun auf den Zug aufspringen und die Abenteuer von Perry Rhodan noch einmal neu genießen. Die beiden Bände, die bereits erschienen sind, lassen sich nachbestellen, bei Gefallen hilft ein Jahresabo dabei, dass keine zukünftige Ausgabe verpasst wird.
Bei der klassischen Heftroman-Serie klagt das Team seit Jahren über einen Abfall der Leserzahlen. Dabei zeigt sich, dass die Teenager heute nur schwer vom Lesestoff zu begeistern sind. Sie haben den Heftroman als Schmökermedium nie kennengelernt und verbringen ihre Zeit lieber mit iPhone-Daddeln, YouTube und Wii-Spielen. Tatsächlich sind es oft die älteren Semester, die dem Heftroman die Treue halten und sich ihre wöchentliche Dosis Science-Fiction besorgen.
PERRY RHODAN NEO (Leseproben auf www.perry-rhodan.net) erlaubt es nun allen – Teenagern und Erwachsenen – gemeinsam, das All noch einmal neu zu entdecken – zum kleinen Taschengeld-Preis. Es braucht sicherlich noch eine Weile, bis die Superintelligenz ES, der teleportierende Mausbiber Gucky und all die anderen Figuren aus dem Perry-Kosmos neu interpretiert werden und in den flott geschriebenen Romanen auftauchen. Wenn sie denn überhaupt zum Einsatz kommen.
Eins hat sich jedenfalls grundsätzlich geändert. Meckerten die Eltern im letzten Jahrtausend noch vehement, dass der Nachwuchs doch bitteschön die Finger von der Schundliteratur lassen soll, so sind die Erziehungsberechtigten von heute froh, wenn die Kinder überhaupt etwas lesen. Insofern lohnt sich das Experiment, wem die neuen Planetenromane wohl besser gefallen – dem Vater oder dem Sohn? (Lesetipp von Carsten Scheibe)
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