Familienhalt November 2011
Hallo Deborah van den Boogaard, sehr gerne lese ich Ihre Kolumne, auch wenn die beschriebenen Situationen zum Glück oft nicht auf uns zutreffen. Nun habe ich aber eine Frage zum „Streitverhalten“ meiner beiden jüngsten Kinder (6 und 4). Ich kann mir nicht erklären, woran es liegt. Die beiden streiten sich den ganzen Tag und das nervt mich unbeschreiblich.
Wenn es wenigstens einen vernünftigen Grund für die Streitigkeiten geben würde! Aber zum einen haben beide alles, was man sich nur wünschen kann – und zum anderen suchen sie augenscheinlich mit Absicht richtig den Streit. Kaum sind beide mal in ihrem eigenen Zimmer und spielen alleine, so dauert es keine zwei Minuten und einer der beiden sucht wieder gezielt den anderen auf, um einen Streit anzuzetteln. Nun traue ich mich noch nicht einmal mehr auf den Spielplatz oder mit beiden gemeinsam zu Freunden, da ich befürchten muss, dass beide da wieder grundlos streiten und im besten Falle noch aufeinander einhauen.
Aber ist das nicht furchtbar, wenn man sich nicht mehr nach draußen traut, weil man Angst hat, dass die Kinder sich wieder streiten könnten? Ich komme einfach nicht mehr alleine klar damit. Für einen Ratschlag möchte ich mich vorab herzlich bedanken und grüße Sie – Elena K.
Liebe Elena K.,
vielen Dank für Ihren Brief.
In der Regel lieben und schätzen sich Geschwisterkinder sehr und messen sich eben auch aneinander – und das ist in einem gewissen Rahmen auch gesund. Die Orientierung im innersten Kreis der Familie ist wichtig für die Entwicklung und zeigt natürlich auch das Interesse aneinander. Die Grenze zwischen normal und ausufernd ist da zum Teil sehr schmal. Manchmal nutzen Kinder jedoch auch Auseinandersetzungen, um Aufmerksamkeit konkret auf sich zu ziehen.
Allgemein kann ich Ihnen raten, nicht unweigerlich bei jeder Differenz „die Bühne zu betreten“, denn dann kann sich ein Streit schnell zum Mutterruf etablieren. Beobachten Sie Ihre Mäuse auf Distanz; Sie werden sicherlich schnell erkennen, ob Ihre Hilfe benötigt wird oder ob es nur um Ihre Aufmerksamkeit geht. Sollte es besser sein, dass beide mal eine kleine Pause haben, hilft oft Unterstützung beim Einstieg in den eigenen Freiraum resp. Spiel im eigenen Zimmer – mal ist das eine Kind, mal das andere zuerst dran.
Und seien Sie sich bitte gewiss: Alle Eltern kennen die Situation in der Öffentlichkeit, wenn die Mäuse sich mal anders verhalten als erwartet.
Sollten Sie das Gefühl haben, dass die Hinweise nicht auf Ihre Situation zutreffen oder Sie allgemein weiteren Gesprächsbedarf haben, freue ich mich natürlich über einen Anruf: 033203 389731. Im Internet erreichen Sie mich unter der URL www.familienhalt.de. Herzlichste Grüße – Deborah van den Boogaard
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