Die Schafe des Olaf Kolecki
Viele Falkenseer staunen auch nach Jahren noch immer nicht schlecht, wenn sie die Bahnhofstraße entlangfahren und in der Nähe der Luchgärten direkt neben Ete‘s Autoservice ein brachliegendes Grundstück ausmachen, auf dem – echte Schafe grasen. Schafe erwartet man doch auf dem Deich an der Küste, aber doch nicht mitten im Havelland und noch dazu direkt im Falkenseer Ortszentrum.
Wer die Schafe kennt, wirft beim Vorbeifahren immer wieder einmal einen prüfenden Blick in die Senke hinein, um zu schauen, ob die Schafe noch da sind. Denn nach langen Regenfällen verwandelt sich das moorastige Gelände schon einmal in ein geflutetes Freischwimmbecken. „Dann brauchen die Schafe Schwimmflügel“, unken die Falkenseer. Aber keine Bange, es bleibt immer noch genügend Platz auf dem großen Grundstück, damit keinem Tier etwas passieren kann. Jetzt im Sommer sind die Schafe eh „auswärts“ untergebracht – sie grasen zurzeit auf dem „Müllberg an der B5“ in Rohrbeck. In den warmen Monaten brauchen sie nämlich einfach mehr Platz – und den haben sie hier. Außerdem wird auf diese Weise der Rasen auf dem Berg kurz gehalten.
Bei den etwa 50 Schafen handelt es sich übrigens um die Rassen Skudde und Rauhwolliges Pommersches Landschaf. Beide Arten stehen auf der Roten Liste für gefährdete Nutztierrassen in Deutschland. Das gilt auch für die anderen Tiere, die sich Olaf Kolecki (48) noch mit auf dem Grundstück in der Bahnhofstraße hält. So etwa ein Exmoor-Pony, viele Vorwerkhühner und Karnickel der Rasse Meißner Widder.
Warum nun aber Schafe? Olaf Kolecki: „Ich bin mit Schafen groß geworden, da hat sich das so ergeben.“
Das Gelände an der Bahnhofstraße gehört übrigens der Kirche, erzählt Kolecki. Der Schaffreund hat es gepachtet – und sogar unter der Auflage, hier Tiere zu halten, damit die Kinder der Stadt einmal Gelegenheit dazu haben, echte Schafe ganz aus der Nähe zu erleben.
Wir wissen jetzt also, wem die Schafe gehören, dass sie aus einer gefährdeten Rasse stammen und dass die Tiere in der Bahnhofstraße und auf dem Rohrbecker „Müllberg“ ein und dieselben Tiere sind. Also: Wieder etwas gelernt.
Fotos: Babette Menge
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