Großes Heupferd
Das Grüne Heupferd hat im August endlich seine volle Größe erreicht und nach einer letzten Häutung seine gewaltigen Flügel entfaltet. Die riesigen Langfühlerschrecken können ausgezeichnet fliegen und werden nachts von den Lichtern der Häuser angezogen, sodass sie bei dem ein oder anderen Nachbarn schon einmal zum Fenster hereingesegelt kommen.
Die Weibchen lassen sich leicht von den laut zirpenden Männchen unterscheiden: Sie haben einen bis zu zwei Zentimeter langen Legestachel. Er wird genutzt, um die Eier im Herbst direkt in die Erde abzulegen.
Das Heupferd frisst keine Pflanzen, sondern ernährt sich räuberisch von anderen Insekten. So gesehen ist das Tier ein Nützling. Wird das Heupferd eingefangen und gerät in Panik, kann es mit seinen Zähnen beherzt zubeißen. Das zwickt ganz schön, ist aber nicht gefährlich.
Beim Zubeißen wird übrigens Magensaft ausgewürgt. Früher hat man die großen Grashüpfer genutzt, um sich von ihnen Warzen wegbeißen und mit dem Magensaft verätzen zu lassen. Der wirklich so genannte Warzenbeißer hat aber noch stärkere Zähne und wurde bevorzugt genutzt. Der bullige Warzenbeißer kommt aber nur im südlichen Deutschland vor.
Interessant: Die Larven und die jungen Imagos des Heupferdes (das so heißt, weil der Kopf an ein Pferd erinnert) verbleiben in der Krautschicht von Wiesen und haben am liebsten eine Vegation mit knie- oder hüfthohen Pflanzen um sich. Erst die fortpflanzungsbereiten „Erwachsenen“ steigen in die Höhe und zirpen dann von hoch oben in den Bäumen ihr Lied.
Foto: Carsten Scheibe
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