Bürger kommen zu Wort: Das stört mich! (1)
Hallo Herr Scheibe, die Stadthalle von Falkensee soll abgerissen werden. Das hört sich für mich wie eine Kapitulation der Stadt an. Diese meine Stadt scheint nicht mehr dazu in der Lage zu sein, etwas alleine in die Hände zu nehmen. Es stinkt in der alten Stadthalle, wie letztens in der MAZ geschrieben wurde.
Der Grund dafür sind ausgetrocknete Geruchverschlüsse, die den Weg zur Kanalisation freilegen und den Fäkaliengestank in der Halle verbreiten. Eine Beseitigung des Übels wurde mir bei der CDU-Versammlung im „Horke‘s“ vom anwesenden Herrn Zylla versprochen, ich bin sehr gespannt, ob er Wort hält.
Oder hat man etwa die Angst, dass, wenn es in der Stadthalle nicht mehr stinkt, man die Mär von der maroden Stadthalle, die sowieso nicht alle Falkenseer glauben, die vom Bau etwas verstehen, nicht mehr glaubwürdig verbreiten kann?
Die gerade einmal 30 Jahre alte Stadthalle, die ich übrigens mit erbaut habe, könnte meiner Meinung nach in ein so dringend in Falkensee gebrauchtes Mehrgenerationsgebäude umgebaut werden. Ein Neubau in der Größe der Stadthalle würde die Stadt wenigstens 8 Millionen Euro kosten, ein Umbau der Halle in eine moderne Begegnungsstätte für Jung und Alt mit neuer Fassade maximal 4 bis 5 Millonen.
Eine umgebaute Stadthalle wäre auch ein guter Treff für die Jugendlichen im Ort. Die werden nach dem Brand des Jugendtreffs in der Slaby Ecke Döberitzer Straße seitdem auf der Straße stehen gelassen. Ich schäme mich für solch eine Stadtpolitik!
Müssen wir denn alle unseren guten Bauflächen und Gebäude nur noch den Investoren in den Rachen schmeißen, die nur ihren Profit sehen und die die Bedürfnisse der Bürger dieser Stadt nicht im Geringsten interessiert? Sind wir nur noch deren Schuhputzer?
Mir scheint, die Stadt Falkensee ist einfach nicht mehr dazu in der Lage, in den kommenden Jahren selbst etwas auf die Wege zu bringen. Anscheinend hat man sich mit der Finanzierung der Campushalle, die nicht alle Falkenseer Bürger am angedachten Standort haben wollten, übernommen.
Die asphaltierten Straßen, mit denen sich der Bürgermeister rühmt, sind auch nur durch eine Art von Zwangsfinanzierung der Anwohner für die Stadt zu finanzieren. Die Stadt trägt dabei ja nur eine Last von 10 Prozent, zwingt aber viele Bürger in die Armut.
Viele Betriebe aus der Stadt bekommen keine Aufträge mehr von der Stadt, da diese an Betriebe aus Mecklenburg-Vorpommern, Spreewald-Neiße u.s.w. (siehe Bürgeramt Poststraße) vergeben werden. Diese Betriebe zahlen keine Steuern in Falkensee ein und somit bleibt die Stadtkasse leer und man kann logischerweise nichts mehr selbst finanzieren.
Wie sagt man so schön: Falkensee geht langsam den Bach runter !
Peter Kampowski
(Foto: Kampowski, privat)
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