Standort Nauen – Waschmaschinen für Deutschland und Europa
Dass man unter den richtigen Rahmenbedingungen in Deutschland erfolgreich für den Weltmarkt produzieren kann, beweist die BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH, kurz BSH, seit 1994 mit ihrer hundertprozentigen Tochter, der Hausgerätewerk Nauen GmbH in Brandenburg. Mehr als 137 Millionen Euro wurden hier in den vergangenen 18 Jahren investiert.
In zwei Produktionshallen mit einer Fläche von insgesamt 28.600 m² – das entspricht der Größe von fast vier Fußballfeldern – fertigen hier durchschnittlich derzeit rund 600 Mitarbeiter jährlich rund 800.000 Waschmaschinen. Die Gründung dieses Fertigungsstandortes wirkte für Nauen, eine Kleinstadt vor den Toren Berlins, wie eine Initialzündung. Es siedelten sich Zulieferer rund um die BSH-Fabrik an und ein internationales Logistikzentrum entstand. Die in Nauen produzierten Premium-Waschmaschinen werden nicht nur in Deutschland verkauft, mehr als zwei Drittel exportiert man von hier aus weltweit.
Die BSH beschäftigt derzeit fast 15.000 ihrer weltweit über 45.000 Mitarbeiter in Deutschland. 65 Prozent aller Geräte, die in Deutschland gefertigt werden, sind für den Export bestimmt. Dazu tragen auch die Waschmaschinen aus Nauen bei. 1994 war die BSH der einzige Hausgerätehersteller, der nach der Wende eine Fabrik in den neuen Bundesländern eröffnete.
Wichtiger Arbeitgeber in der Region
Seitdem hat sich der Standort zu einem wichtigen Arbeitgeber in der Region entwickelt und gilt heute als bedeutender Wirtschaftsfaktor und „guter Nachbar“ in Brandenburg. Zahlreiche Zulieferer haben sich in direkter Nachbarschaft und in der Region angesiedelt und so zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen.
Dank der 2006 erfolgten Investition in eine neue Fertigungslinie ist die Fabrik in Nauen nun mit ihrer hohe Maßstäbe setzenden Fertigungs- und Prozesstechnik zur modernsten Waschmaschinenproduktion in Europa geworden.
Ein gemeinsam mit dem Betriebsrat erarbeitetes, sowohl in Bezug auf die Qualifizierung als auch bei der Arbeitszeit hoch flexibles Personalkonzept sorgt für die heute notwendige Anpassungsfähigkeit. So gelten für alle Mitarbeiter flexible Arbeitszeitmodelle, unter anderem mit Zeitkonten. Dies ermöglicht eine saisonal synchronisierte Produktion je nach Bedarf, also eine Produktion mit absoluter Kundenausrichtung. Gleichzeitig legt der Standort auch viel Wert auf die Weiterbildung seiner Mitarbeiter durch umfassende Qualifizierungsmaßnahmen. Frisch ausgelernte Mechatroniker werden z. B. an ausländische Standorte des Produktbereichs Wäschepflege geschickt um dort Erfahrungen zu sammeln. Durchschnittlich befinden sich bei der BSH in Nauen 18 Jugendliche in Ausbildung.
Premium Waschmaschinen aus Nauen
Die „stillen Stars“ in Nauen sind jedoch die dort gefertigten Premium-Waschmaschinen. Entwickelt werden sie im Technologiezentrum Wäschepflege der BSH in Berlin- Siemensstadt, wo standortübergreifend Entwicklung, Qualitätsmanagement, Controlling, Einkauf und Informationstechnologie des Produktbereichs Wäschepflege zusammengefasst sind – und produziert werden sie in Nauen. Bevor sie ihren Weg zu den Kunden in Deutschland und nahezu dem gesamten Rest der Welt antreten, machen sie Zwischenstation im direkt an die Produktion anschließenden, internationalen Logistikzentrum der BSH. Von hier aus werden sie per LKW oder über den eigenen Bahnanschluss per Schiene an unsere Kunden in aller Welt geliefert.
Umweltschutz spielt eine entscheidende Rolle
Dass in Nauen immer auch Fragen des Umweltschutzes und der Energieeffizienz eine entscheidende Rolle spielen, gilt für die BSH – Gewinner des Deutschen Nachhaltigkeitspreises 2008 – inzwischen schon fast als selbstverständlich. So wurde die Hausgerätewerk Nauen GmbH 2008 vom BWA (Bundesverband für Wirtschaftsförderung) mit dem erstmals verliehenen Wirtschafts-Award für ihr soziales Engagement und ihre gute Arbeitsplatz- und Ausbildungsbilanz ausgezeichnet. 2009 wurde der BSH-Standort Nauen dann als Fabrik des Jahres in der Kategorie „Hervorragende Ressourceneffizienz“ und 2010 in der Kategorie „Global Excellence in Operations“ ausgezeichnet.
Aber natürlich sind auch die aktuellen Waschmaschinen aus Nauen im täglichen Gebrauch so sparsam wie nie zuvor. So verbraucht eine Waschmaschine heute bei einem Standardwaschgang mit 60 Grad bis zu 53 Prozent weniger Strom und 35 Prozent weniger Wasser als ein vergleichbares, 15 Jahre altes Gerät.
Kein Wunder also, dass für Nauen 1994 mit der BSH eine neue Zeitrechnung begann. Erlangte der Ort Anfang des vergangenen Jahrhunderts als „Großfunkstelle für drahtlose Telegrafie“ erste internationale Bekanntheit, so denkt man heute vor allem an supereffiziente Waschmaschinen, wenn man von Nauen spricht.
Text und Foto: BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH
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