Kolumne: Hier spricht Uwe… (2)
Wir erinnern uns: Entlastung für den Stadtverkehr sollte die Nordumfahrung bringen. Die wird nun aber nicht gebaut. Sie steht als indisponibel im Landesstraßenplan. Übersetzt bedeutet das: Es ist kein Geld da. Fünfzehn Jahre lang warten Heiko Müller und einige Anwohner schon und werden wohl mindestens noch einmal so lange warten müssen. Das Problem: Durch das Festhalten an der Nordumfahrung wird, so glaubt die Opposition, die weitere Stadtentwicklung blockiert.
Die Spandauer Straße zum Beispiel. Haben Sie schon einmal versucht, vom Staakener Heuweg oder der Pestalozzistraße aus während des Berufsverkehrs auf die Spandauer Straße zu kommen? Nein? Es ist eine Katastrophe! Das geht auf dem ganzen Abschnitt so, bis hin zum Kreisverkehr Spandauer Platz (da soll die Umfahrung ansetzen). Der Kreisverkehr ist übrigens auch viel zu klein. Die LKWs müssen oft über die Bankette fahren. Eine Fehlplanung in meinen Augen, aber nicht die einzige.
Für die Planung der Spandauer Straße wurden schon einige Steuergelder verbraten. Das war 2010. Der Grünstreifen sollte einer neuen Spur weichen, der Kreis vergrößert werden. Das Konzept wurde vom Landesstraßenbetrieb im Rahmen einer Bürgerversammlung vorgestellt. Die Bürgerinitiative „Schönes Falkensee“ stellte ihrerseits eine Gegenplanung vor. Dann passiert eine Weile lang gar nichts. Im letzten Jahr tauchte dann ein unbekannter Investor auf. Der wollte u.a. ein Kaufland, eine Tankstelle und eine Burgerbude neben den Falkenmarkt setzen. Das Projekt sollte bis an den See heranreichen.
Komisch, soll nun das gleiche Konstrukt nicht direkt neben den real,- Markt gebaut werden? Quatsch, das ist bestimmt nur Einbildung. Die Anwohner neben dem Falkenmarkt waren nicht besonders begeistert vom Projekt, von wegen Anlieferverkehr und so. Die Kosten für den Kreisverkehr wollte übrigens der Investor übernehmen.
Ja, und heute?. Laut unserm Bürgermeister Heiko Müller (SPD) besteht kein ernsthaftes Interesse mehr. Okay, also den Kreisverkehr bezahlt uns kein Investor. Es passiert also nichts. Dabei wäre es so einfach, an dieser Stelle etwas zu tun. Eine Bypass-Regelung für den Kreisverkehr, damit diejenigen, die den Kreis gleich wieder verlassen möchten, ihn nicht verstopfen. Eine Anbindung des kleinen Einkaufsmarktes an die L20 würde auch helfen. Bushaltebuchten, damit haltende Busse den Verkehr nicht behindern. Dazu noch Linksabbiegerspuren, damit auch abbiegende Autos den Verkehr nicht zum Stocken bringen. Wenn man sich dann noch mit Spandau über das Nadelöhr zwischen Stadtrandstraße und Ortsschild Falkensee einigen könnte…
Dann bräuchte man auch nicht über einen Komplettausbau der Spandauer Straße nachdenken. Da sich aber auch unser Bürgermeister die Nordumfahrung anscheinend nicht nehmen lässt, wird vorerst nicht investiert. Die Nordumfahrung würde bei ihrer Realisierung aber zwangsläufig noch mehr Verkehr für die Spandauer Straße bedeuten, meine ich. Ein vierspuriger Ausbau wäre dann wahrscheinlich. Die Falkenseer müssen sich fragen, ob sie das wirklich wollen.
Fakt ist. Die jetzige Verkehrssituation rund um die Spandauer Straße wird sich wohl in naher Zukunft kaum verbessern. Da Semmelhaack laut meinen Informationen demnächst direkt an der Spandauer Straße auf der freien Fläche zwischen NETTO und dem kleine Gartenhändler bauen möchte, dürfte sich die Situation weiter verschärfen. Das Festhalten an unsicheren Großprojekten scheint in der Tat notwendige Verbesserungen an der Infrastruktur zu blockieren. (Uwe Abel)
Uwe Abel ist Falkenseer, Mitglied der Grünen und Niederlassungsleiter eines Unternehmens in Berlin. Seine Informationen entnimmt Uwe Abel den Sitzungen der Berliner SVV und seinen anderen politischen Quellen. Seine Ansichten müssen nicht mit denen der Redaktion übereinstimmen, sie geben nur eine Meinung in unserer Stadt wieder. Kommentare sind sehr erwünscht, einfach an info@falkenseeaktuell.de senden.
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