Wächst Nauen noch?
Das ist die große Frage für die kommenden Jahre: Wie entwickelt sich Nauen? Die Meinung der Bewohner zu diesem Thema ist gespalten. Die einen sagen, dass Nauen immer mehr verkommt, immer „älter“ wird (weil die Jugend wegzieht), und immer weniger Attraktionen für die verbleibenden Bürger zu bieten hat.
Die anderen meinen, dass der Berliner Speckgürtel immer weiter Richtung Nauen wächst und die Stadt mit der Altstadt, ihrer jahrhundertealten Tradition und dem fantastischen Umland bei niedrigen Grundstückspreisen alles zu bieten hat, um einem gesunden Wachstum hoffnungsvoll entgegenzublicken.
Die Wahrheit liegt in den Zahlen: Noch passiert viel zu wenig. Die Analyse aus dem Jahr 2013 zeigt bei der Bevölkerungszahl von Nauen eine Zitterkurve. 1996 gab es 17.039 Bürger, 2011 waren es 16.813. Die Zahl hat also etwas abgenommen.
Interessant ist die Bevölkerungsentwicklung in Bezug auf ausgewählte Stadtteile. So konnten die Nauen Kernstadt, die Nauener Altstadt, Schwanebeck, Kienberg und Börnicke ein solides Plus bei der Anzahl der Bewohner verzeichnen, während Ribbeck, Groß Behnitz, Markee und Wachow deutlich an Bewohnern verloren. Ausgerechnet der Vorzeigeortsteil Ribbeck reduzierte sich sogar von 462 (1990) auf nur noch 318 (2011) Bewohner.
Die Altersgliederung in Gesamt-Nauen sieht einen gewaltigen Peak (über 50 %) bei den 26- bis 64-jährigen. Das bedeutet: Weit über die Hälfte der Nauener rekrutiert sich aus der Mitte, es gibt gar nicht so viel „Alte“, wie es immer wieder in Nauen heißt. Die Zahlen zeigen aber auch einen deutlichen Rückgang des Anteils junger Erwachsener bis 25 Jahre. Das zeigt klar: Ja, die ganz jungen Erwachsenen verlassen Nauen, um woanders eine Ausbildung oder ein Studium zu beginnen.
Interessant ist passend dazu die Auswertung der Zuwanderungen von „außen“ nach Nauen. 2011 haben sich 864 Menschen in Nauen angemeldet, die zuvor einen Wohnsitz außerhalb von Nauen hatten. Bei einer Überprüfung am 21.8.2012 waren noch 674 dieser Menschen in Nauen gemeldet. Diese Zugezogenen waren im Schnitt 31+ Jahre alt. Über 50 Prozent der Zuziehenden sind unter 30 Jahre alt, also junge Familien.
Woher kommen die neuen Bürger? Sie stammen in abnehmender Zahl aus Falkensee, Brieselang, Rathenow, Ketzin, Friesack, Schönwalde-Glien und Dallgow-Döberitz. Nur 15 Prozent der Zuziehenden kommen aus Berlin. Andere Bundesländer spielen nicht wirklich eine Rolle. Dies zeigt: Nauen lockt neue Bürger vor allem aus dem direkten Nahbereich an.
Über zwei Drittel der „Neuen“ ziehen in die Kernstadt. Beliebt sind auch Markee, Börnicke, Wachow und Berge. Berliner ziehen übrigens besonders gern nach Bergerdamm und Ribbeck. Die meisten Neu-Nauener, die aus dem Ausland in die Region ziehen, sind in Tietzow zu finden. Das hat sicherlich mit der Pilzzucht Dohme zu tun, die dort Arbeitgeber ist.
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