91 Nationen leben in Falkensee: Daniel Schmid aus Puerto Rico
Daniel Schmid hat deutsche Wurzeln: Seine Uroma stammt aus der Nähe von Magdeburg. Daniel selbst wurde 1948 in Puerto Rico geboren – und zwar auf einer Militärbasis, da sein Vater bei der amerikanischen Luftwaffe gearbeitet hatte. Nur zwei Wochen nach seiner Geburt zog die Familie aber schon wieder weiter und zwar nach Antigua (British West Indies). Bis zu seinem 18. Geburtstag zog Daniel 16 Mal um.
Name: Daniel Schmid
Geboren: 1948 in Puerto Rico
In Falkensee: seit 2003
Im Jahr 1961 war die Familie in Deutschland stationiert und zwar in Ramstein. Hier freundete sich Daniel Schmid mit einer deutschen Familie an. Er fand die Deutschen sehr nett – und entwickelte schon damals eine Liebe zu diesem Land.
Mit 18 Jahren ging Daniel an die Uni, um Kunst und Biologie zu studieren. Dabei hörte er das erste Mal Wagner. Er fand die Musik „unglaublich schön“ und war so fasziniert, dass er Blut spendete, um sich weitere Konzertkarten kaufen zu können.
Der gebürtige Puerto-Ricaner arbeitete dann als Lehrer für Physik, Mathematik und Kunst. 20 Jahre lang lebte er in Arizona in den Vereinigten Staaten. Hier war er u.a. für verschiedene Fluggesellschaften wie etwa die Austrian Airlines oder die Swissair tätig. Auf den Kongressen setzte er sich immer zu den Deutschen und Schweizern – und sang mit ihnen „Mein Hut, der hat 3 Ecken“.
Im Jahr 2000 war er auf einer Konferenz in Nizza. Zu der Zeit hatte er über Internet eine Bekanntschaft in Deutschland gemacht und nutzte die Gelegenheit zu einem Flug nach Berlin. In Berlin war es Anfang November, es war 2°C kalt und es gab Nieselregen. Daniel hatte nur ein T-Shirt an und fand das Wetter herrlich, er war happy.
Nach wechselseitigen Besuchen stand irgendwann fest: Daniel zieht nach Berlin. Bei seinem Umzug hatte es in Arizona, wo er so lange Jahre über gelebt hatte, morgens um 10 Uhr bereits 44°C im Schatten, das Gießwasser in den Blumentöpfen fing mittags an zu kochen.
Der Umzug nach Falkensee fand im Jahr 2003 statt. Endlich gab es wieder einen Garten im Grünen für Daniel – und nette Leute und ein für ihn angenehmes Wetter.
Positiv an Deutschland findet Daniel Schmid die Jahreszeiten, die grüne Landschaft, den Tierschutz und das Recycling. Und überhaupt: „Deutschland ist so reich an Geschichte, Kultur, Wissenschaft und Kunst.“ Und er liebt Kopfsteinpflaster – das ist „wie Lego für Erwachsene“. In seinem Garten hat er etliche Tonnen davon verarbeitet. Toll findet er auch die Liebe der Deutschen zu ihren Gärten und zu ihren Haustieren.
Negativ an Deutschland findet Daniel die Bürokratie, die teuren Führerscheingebühren und die Grammatik: „Warum hat ein Land mit so vielen Nobelpreisträgern so eine unlogische Sprache? Man muss bis zum Ende des Satzes warten, bis dann doch endlich mal das das Verb kommt.“ Und er zitiert Marc Twain: “Du kannst Englisch lernen in 30 Stunden, Französisch in 30 Tagen. Aber Deutsch lernt man nicht in 30 Jahren“.
In Bezug auf die USA fehlt ihm nur eins – die Sprache. Durch das viele Umziehen in seiner Kindheit hatte er nie eine Heimat. Deutschland ist jetzt seine Heimat. Er fühlt sich angekommen. Ein Satz, der ihm total wichtig ist: „Die Deutschen sollten wieder stolzer sein auf ihr Land, auf ihre Geschichte, die Kunst, die Wissenschaft. Das mit der deutschen Einheit hat mir besonders gut gefallen.“
Daniel Schmid liest sehr viel, etwa zwei Bücher in der Woche. Er kocht fantastisch für seine Freunde und die Familie. Er kann toll mit Holz arbeiten und erfreut Bekannte und Verwandte mit meterhohen Windlichtern, die er selbst hergestellt hat. Außerdem hat er das eigene Haus komplett mit Schnitzereien versehen.
Hinweis: Im FALKENSEE.aktuell-Heft 86 haben wir festgestellt, dass Menschen aus 91 Nationen in Falkensee leben. Nun lassen wir in jedem Heft eine andere Nation zu Wort kommen.
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