Augen auf beim Spaziergang über die Hundewiese: Drei Spinnen
Im Herbst, da sind die Spinnen fett. Woran liegt das? Wir sehen nur die Weibchen, in deren Hinterleib nun viele Eier heranreifen. Nachdem die Eier abgelegt wurden, sterben die Spinnen meistens. Im nächsten Jahr wächst dann die nächste Generation heran.
Es ist immer wieder interessant, wie viele ausgefallene Spinnenarten es bei uns auch in Falkensee gibt. Die drei Spinnenarten auf dieser Seite wurden während eines halbstündigen Spaziergangs auf der hüfthoch zugewucherten Hundewiese zwischen der L20 und der Seegeburger Straße entdeckt und fotografiert.
Die weiß-gelb gestreifte Wespenspinne baut ein Radnetz, meist in Schräglage und immer in Wadenhöhe im hohen Gras versteckt. Die Spinne sitzt genau in der Mitte ihres Netzes – auf einem gewobenen Zickzack-Streifen. Geübte Augen entdecken sie dank ihrer leuchtenden Farben sehr schnell. Sie kann recht groß werden und ernährt sich von Grashüpfern, die in ihr Netz hüpfen. Die Wespenspinne ist nicht aggressiv, ihre Giftklauen schaffen es auch nicht, durch die menschliche Haut zu dringen. Da die Wespenspinne nur in hohen Wiesen zu finden ist und diese Lebensräume schwinden, ist sie leider nicht mehr sehr oft anzutreffen. In Falkensee gibt es sie aber noch recht häufig. 2001 war sie die „Spinne des Jahres“.
Die normale Gartenkreuzspinne kennt jeder. In unseren feuchten Hochstaudenwiesen ist aber auch die Vierfleckkreuzspinne sehr oft zu finden. Die Weibchen werden extrem groß und erinnern dann an dicke Murmeln meist in weißer oder hellgrüner Farbe. Sie halten sich in einem Versteck am Rand des Radnetzes auf und werden deswegen nur selten von Spaziergängern gesehen. Auch diese Spinne ist völlig harmlos.
Das gilt leider nicht für den Ammen-Dornfinger – neben der Wasserspinne die einzige Spinne in Deutschland, die dem Menschen wirklich gefährlich werden kann.
Diese Spinne wandert zunehmend aus wärmeren Regionen bei uns ein. Sie hat einen unscheinbaren braunen Körper, dafür aber sehr lange spitze Giftklauen, die leuchtend rot-schwarz gefärbt sind und schmerzhaft zubeißen können. Das Gift der Spinne wirkt zunächst wie ein Wespenstich. Die Schmerzen dehnen sich dann aber im ganzen Körper aus, es kann zu Schüttelfrost, Schwindel, Erbrechen und Kreislaufversagen kommen.
Erkennen lassen sich die Dornfinger an ihren Ruhegespinsten. Die nachtaktiven Spinnen weben tagsüber in Hüfthöhe mehrere Zweige einer Staude zusammen und spinnen hier einen taubeneigroßen Ruhekokon, in dem sie den Tag verbringen. Reißt man den Kokon auf, kommt eine ziemlich aggressive Spinne heraus. Der Ammen-Dornfinger ist in Falkensee leider recht verbreitet. Also Vorsicht!
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