Ein Jahr polizeiliche Ermittlungen, das hat sich gelohnt: Drogenring gesprengt
Ausgerechnet in Falkensee! Die Polizeidirektion West, erst vor zwei Jahren gegründet, feierte am 6. November auf einer Pressekonferenz in Potsdam ihren bislang größten Erfolg bei der Drogenbekämpfung: Nach einer einjährigen Ermittlung mit bis zu 40 beteiligten Beamten erfolgten nun Verhaftungen in Falkensee und in Berlin.
Der Auslöser für den Zugriff nach all den Wochen der Observation: Der 27-jährige Falkenseer Mattias R. (*) wurde dabei erwischt, wie er in einem VW ein Kilo Marihuana an den Falkenseer David K. (30*) übergab.
Kripo-Chefermittler Holger Kutzschebauch rechtfertigt die lange Ermittlungszeit. Man habe erst umfangreiche Beweise sammeln müssen. Auch galt es, die Köpfe der Bande bei einer Drogenübergabe zu überraschen. Und es musste vor dem Zugriff auch noch die sogenannte Bunkerwohnung aufgespürt werden, in der die Bande ihre Drogen verwahrte: „In der Wohnung des 27-jährigen Falkenseers hätten wir nicht ein Gramm gefunden.“
Die Bunkerwohnung wurde dann auch in Berlin-Spandau ausfindig gemacht. Hier fanden die Beamten über elf Kilo Marihuana, ein Kilo Amphetamine, 200 Gramm Kokain und 76.000 Euro Bargeld. Die Drogen wurden in der Wohnung in einem Kühlschrank und in einem Tresor gelagert. Da das „Gras“ einen penetranten Geruch absonderte, wurde es auf dem Balkon aufgehoben. In der Wohnung fanden die Beamten auch 35 fabrikneue Handys und viele schwarze Taschen – wahrscheinlich für den Transport der Drogen. Der Marktwert der beschlagnahmten Drogen soll sich auf 180.000 Euro belaufen.
Peter Meyritz, Leiter der Polizeidirektion West, erklärte, dass der Zugriff ein harter Schlag gegen die stetig wachsende Drogenszene im Havelland sei. Ein mutmaßlicher Drogenring konnte nun erfolgreich gesprengt werden. Aber: „Aufgrund der Nähe zu Berlin werden nun wohl andere Dealer versuchen, den vakanten Markt im Havelland zu übernehmen.“ Die sichergestellten Rauschmittel seien voraussichtlich zum Verkauf u.a. in Falkensee und in Nauen vorgesehen gewesen.
Nachdem die Köpfe der Bande in Untersuchungshaft sitzen, geht es nun wahrscheinlich auch den kleineren Dealern an den Kragen, die während der Überwachung mit erfasst wurden. Da wartet laut eigenem Bekunden noch einiges an Fleißarbeit auf die Beamten, so hieß es auf der Pressekonferenz.
Die Aktion zeigt den Bürgern im Havelland aber auch: Es passiert etwas! Der Drogenverkauf in Falkensee und Umgebung wird nicht einfach hingenommen, sondern es kommt zu polizeilichen Überwachungen und Festnahmen. Auch wenn der Drogensumpf nicht wirklich trockenzulegen ist: Man versucht es zumindest. (* Namen wurden geändert)
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