Agro-Farm mit dem Energiepark Nauen: Holz schreddern
Die Agro-Farm in Nauen baut auf einer Fläche von 2.500 Hektar Raps, Weizen, Gerste, Roggen und Hafer an. Hinzu kommen Mais und Zuckerrüben. Letztere landen nicht auf dem Tisch, sondern in der Biogas-Produktion.
(WERBUNG) Zusammen mit anderen einheimischen Firmen, Gesellschaftern und Investoren hat die Agro-Farm einen eigenen Energiepark aufs flache Land gepflanzt, der die verschiedensten alternativen Energiegewinnungsmethoden miteinander vereint.
So gibt es vor Ort gleich zwei Biogasanlagen. Die eine wird mit Mais und Gülle „gefüttert“ und produziert 2 x 500 kW Strom, der direkt ins Netz eingespeist wird. Als Abfallprodukt entsteht Wärme, die über eine 1,7 Kilometer lange Wärmeleitung direkt in das Nauener Krankenhaus geleitet wird. Das spezielle Wasser, das durch diese Leitung kreist, wird in der Biogasanlage auf 90 Grad erhitzt. 88 Grad kommen immerhin noch in der Havellandklinik an.
Die zweite Biogasanlage erzeugt keinen Strom, sondern nutzt die Trockenfermentation von Mais und Zuckerrüben, um verbraucherfähiges Gas zu produzieren, das direkt ins Gasnetz eingeleitet wird. Die Anlage generiert umgerechnet eine Energieleistung von 2,4 Megawatt.
Hinzu kommen eine Windenergieanlage und eine Photovoltaik-Freifläche auf zwei Hektar Fläche. Dirk Peters, Geschäftsführer der Agro-Farm GmbH Nauen: „Obwohl wir hier auf alternative Energien setzen, haben wir aber doch immer wieder unerfreuliche Diskussionen. Die Biogasanlage würde stinken, die Sonnenkollektoren würden blenden. Wir alle wollen keine Atomkraftwerke und keine Kohlekraftwerke mehr. Aber die Alternativen möchten anscheinend auch nicht alle haben – zumindest nicht in ihrer Nähe.“
Vielleicht ist ja die neueste Erweiterung des Energieparks eher dazu geeignet, auf komplette Zustimmung zu stoßen. Vor drei Jahren hat Dirk Peters drei Sorten Hölzer pflanzen lassen – von einer Ketziner Baumschule: „Wir haben auf vier Hektar eine Pappelhybride gepflanzt, auf zwei Hektar die Rubinie und auf zwei Hektar Weiden. Das sind schnellwachsende Hölzer, die nun nach drei Jahren zum ersten Mal geerntet werden können. In drei Jahren sind sie wieder nachgewachsen, so können wir die Bäume als sich selbst erneuernde Energiequelle benutzen.“
Tatsächlich fährt bei unserem Besuch gerade ein umgebauter Trecker durch die etwa vier, fünf Meter hohen Baumreihen, um die Bäumchen am Boden abzuschneiden und dann sofort in fingerdicke Stückchen zu zerschreddern. Die Holzstücke enthalten noch etwa 40 Prozent Feuchtigkeit und müssen getrocknet werden.
Am Ende werden die so gewonnenen „Holzhackschnitzel“ verkauft und an Heizkraftwerke u.a. in Hennigsdorf und Neu-Strehlitz geliefert, wo sie verbrannt werden – zur Öko-Energiegewinnung. Dirk Peters: „Wir gehören zu den allerersten Firmen in ganz Deutschland, die mit dieser Art der Energiegewinnung experimentieren. Die Energieausbeute, der mögliche Gewinn, die Erntefrequenz der Bäume – all das müssen wir erst noch herausfinden. Wir sind Pioniere auf diesem Gebiet.“ (Text/Fotos: Carsten Scheibe)
Kontakt: Agro-Farm GmbH Nauen, Brandenburger Chaussee 19, 14641 Nauen, Tel. 03321/455313, www.agro-farm-nauen.de
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