Die Sternwarte auf dem Leonardo-da-Vinci-Campus in Nauen: Blick in die Sterne
Schon von weitem sieht man die weiße Kuppel über den Dächern des Leonardo-da-Vinci-Campus in Nauen aufragen und sagt sich: Das sieht ja aus wie eine kleine Sternwarte. Google gibt allerdings für den Standort Nauen gar keine Sternwarte aus – und doch ist es so.
Mitten auf dem Schulcampus gibt es eine eigene Sternwarte, die für die Öffentlichkeit nur an speziellen Tagen, wie z.B. dem 5. April 2014, dem bundesweiten Tag der Astronomie, frei zugänglich ist. Sie wurde mit den Spenden vieler Eltern finanziert und im Jahr 2008 erbaut. Die Kuppel selbst befindet sich über einem modernen Seminarraum. In sie gelangt man über eine kleine Leiter.
Dann steht man in einem runden, kleinen Raum. Fast der gesamte Platz wird vom mannsgroßen Spiegelteleskop eingenommen. Eine komplette Klasse würde hier nicht hinein passen. Die Sternwarte wird so auch hauptsächlich von der Astro AG vor allem der 8. bis 10.-Klässler und dem Profilkurs „Luft- und Raumfahrt“ der 11. und 12-Klässler genutzt. Der Mathe-, Physik- und Astronomielehrer Erwin Wohlfarth (59) betreut die Sternwarte am Campus: „Prinzipiell können Schüler des Campus jeden Alters in der AG mitmachen, aber die notwendigen naturwissenschaftlichen Kenntnisse zur effektiven Mitarbeit sind frühestens ab der 7. Klasse gegeben.“
Robin Soyka (21) studiert heute Physik – Spezialgebiet Astrophysik – in Berlin und wohnt inzwischen in Spandau. Als ehemaliger Campus- Schüler und Mitbegründer der Astro AG ist er bei größeren Ereignissen wie dem Astronomietag mit vor Ort: „Die Astro AG ist für Schüler des Leonardo-da-Vinci-Campus bestimmt, ab der 8. Klasse kann man bei uns mitmachen. Zehn Schüler gehören zurzeit zur AG, darunter auch 40 Prozent Mädchen, was bei dem Thema doch sonst eher ungewöhnlich ist. Diese hohe Frauenquote bemerke ich aber auch im Studium.“
Die Astro AG trifft sich jeden Donnerstag von 15:30 bis 17 Uhr. Bei wolkenklarer Sicht bleiben die AG-Teilnehmer gern länger. Dann füttern sie das Teleskop mit verschiedenen Koordinaten, sodass es z.B. vollautomatisch auf die errechnete Position des Mars oder Jupiters fährt oder sich stattdessen den Krebs- oder Andromedanebel vornimmt. Von den besten Einstellungen werden Fotos genommen und tiefergehend analysiert.
Robin Soyka, der später gern einmal beim ALMA-Teleskop in Chile oder bei CERN in der Schweiz arbeiten möchte: „Tagsüber beobachten wir manchmal auch die Entwicklung der Sonnenflecken. Hier werfen wir das Bild der Sonne auf eine weiße Tafel in unserer Kuppel. Mit den eigenen Augen könnte man nur zwei Mal direkt durch das Teleskop in die Sonne schauen – einmal rechts und einmal links. Dann wäre man sofort blind.“ (Text/Foto: C. Scheibe)
Kontakt: Da-Vinci-Campus Nauen, Alfred-Nobel-Str. 10, 14641 Nauen, Tel.: 03321 – 74 878 22, www.ldvc.de
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