Wissenswertes über den Raps: Gelbe Felder
Wer im April und Mai durch das Umland fährt, braucht mitunter eine Sonnenbrille, damit das intensive Gelb der blühenden Raps-Felder nicht zu sehr in den Augen sticht. Millionen kleine Blüten formen hier ein Gelb, das begeistert und insbesondere die ahnungslosen Städter fassungslos macht.
Nun gut, der intensiv ölige Kohlgeruch der Pflanzen, die winzigen schwarzen Rapskäfer und so manche plötzlich aufsteigende Raps-Allergie gehören mitunter zu den Nachteilen, die sich einem offenbaren, wenn man an einem Raps-Feld einen Stopp einlegt.
Doch es lohnt sich, mehr über den Raps zu erfahren. Bei der Pflanze handelt es sich um eine Hybride, die aus den Mutterpflanzen Rübsen und Gemüsekohl hervorgegangen ist. Die ein- bis zweijährige krautige Pflanze ist nur aufgrund ihrer Samen von Interesse, die sich in einer Schote heranbilden. Eine Raps-Pflanze kann durchaus mehrere Wochen lang blühen, wobei jede einzelne Blüte aber bereits nach wenigen Tagen verblüht. In einer einzelnen Schote reifen 12 bis 20 kleine, schwarze Samen heran. Sie weisen einen extrem hohen Ölgehalt auf. Viele hundert Jahre lang wurde das aus dem Raps gewonnene Öl nur industriell genutzt – vor allem für Lampenöl. Denn als Speiseöl konnte das Rapsöl nicht verwendet werden – aufgrund der bitteren Erucasäure im Öl. Spezielle Züchtungen mit der Bezeichnung Null-Raps haben den Anteil der Erucasäure mittlerweise stark reduziert. So kann das Rapsöl auch für die Nahrungsmittelindustrie verwendet werden.
Tatsächlich wird Raps aber zunehmend als nachwachsender Rohstoff angebaut. Heute macht man aus dem Rapsöl Biodiesel oder Pflanzenöl-Kraftstoff. Auch als Brennstoff in Ölheizungen und in Blockheizkraftwerken wird das Rapsöl verwendet.
Wichtig sind die Rapsfelder auch für die Imker. Für die Honigbienen ist der Raps eine besonders ergiebige Nektarquelle. Aus einem Hektar Raps holen die Bienen leicht eine Honigernte mit bis zu 500 Kilo heraus. Dank der großen Anbaufläche ist der gewonnene Honig sogar besonders sortenrein.
Raps wird hierzulande im Winter angepflanzt und im Mai geerntet. (Text/Foto: C. Scheibe)
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