Schützenfest in Nauen
Am 13. September feierte die Schützengilde zu Nauen 1704 e.V. ihr 310-jähriges Bestehen. Gleichzeitig fand an diesem Tag auch der Kreisschützentag des Havelländischen Schützenbundes (HSB) auf dem Nauener Gelände an der Ludwig-Jahn-Straße hinter dem Sportplatz statt. Das sorgte dafür, dass der eigene Parkplatz bis zum Brechen gefüllt war und zahlreiche Schützen aus insgesamt elf Vereinen im vollen Ordonat und mit allen nur erdenklichen Orden und Auszeichnungen am Revers auf den Veranstaltungsplatz drängten.
Ein Verein kam sogar extra aus Westerrönfeld in Schleswig-Holstein angereist. Helmut Gille, 1. Vorsitzender in der Schützengilde zu Nauen: „Das ist unser Partnerschaftsverein. Unsere freundschaftlichen und sportlichen Beziehungen bestehen bereits seit 20 Jahren.“
Vor Ort schauten sich der Bundestagsabgeordnete Herr Feiler, der Fraktionsvorsitzende der CDU Herr Koch, der Stellvertretende Landrat Herr Lewandowski und der Bürgermeister der Stadt Nauen Herr Fleischmann den feierlichen Einmarsch der Schützen auf das Gelände an. Passend zum Event böllerte auch die preußische Kanone „Renate“. Udo Flucht und sein Team ließen es sich nicht nehmen, in preußischer Uniform den Funken an die Lunte zu halten: Ein ohrenbetäubender Knall war das Resultat.
Bei der feierlichen Zusammenkunft wurden die Schützenkönige vorgestellt und mit einem dreifachen „Gut Schuss“ geehrt. Kreiskönig des Havelländischen Schützenbundes (HSB) wurde Jürgen Sandbrink vom Schützenverein Großwudicke. Rico Rahmel von der Schützengilde zu Nauen 1704 e.V. durfte sich ebenfalls freuen – er wurde Kreisjugendkönig.
Interessant: Geschossen wird bei der Erhebung des Schützenkönigs nicht auf eine klassische Zielscheibe mit konzentrischen Kreisen und einer schwarz markierten Mitte. Stattdessen kommt eine große runde und schwere Scheibe etwa in der Größe eines Fassdeckels zum Einsatz. Sie wird kunstvoll bemalt. Auf der Scheibe des Kreisschützenkönigs war etwa eine alte Kanone zu sehen. Als Ziel wurde hier das rote Mündungsfeuer proklamiert. Kreiskönig wurde der Schütze, der mit nur einem Schuss am nächsten an das Ziel herankam. Bei den Jugendlichen war es die Aufgabe, eine gezeichnete Ente auf einem Dach mit nur einem Schuss zu erwischen.
Auch das Nauener Königshaus wurde an diesen Tag proklamiert. König wurde Detlef Hess. Zum 1. Ritter wurde Dietrich Krause ernannt, 2. Ritter wurde Mario Dissmann. Als Kaiserin darf sich nun Hannelore Lang fühlen. Und Sönke Müller ist nun der Jugendkönig von Nauen.
Am 13. September wurde außerdem wie in jedem Jahr ein Bürgerpokal ausgeschossen. Dabei ging es darum, mit dem Kleinkalibergewehr auf 50 Meter Entfernung eine Zielscheibe zu treffen. Interessant: Beim Bürgerpokal dürfen keine aktiven Schützen teilnehmen, sondern nur „Laien“. Gewonnen hat in diesem Jahr Frau A. Schlossarczyk aus Falkensee.
Bei Würstchen vom Grill, einem reichhaltigen Büffet und vielen Aktivitäten wie etwa einem Bogenschiessen klang das gut besuchte Schützenfest bei trockenem Wetter aus.
Helmut Gille nutzt die Gelegenheit, um für mehr Nachwuchs zu werben: „Unser Schützenverein hat zurzeit 68 Mitglieder. Darunter befinden sich acht Frauen und fünf Jugendliche. Unser jüngstes Mitglied ist 13 Jahre alt, unser ältestes 83 Jahre. Natürlich würden wir uns sehr darüber freuen, wenn mehr junge Leute den Weg zu uns finden würden. Bei uns geht es um ein verantwortungsvolles und kontrolliertes Schießtraining, um die Weiterentwicklung der eigenen Konzentrationsgabe und natürlich auch um das gepflegte Miteinander im Verein. Mitglied kann jeder Bürger werden, der die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt und mindestens 12 Jahre alt ist.“
Die ”Schützengilde zu Nauen 1704” wurde 1704 in Nauen gegründet und im Dezember 1990 nach der Wende wieder neu ins Leben gerufen – das damalige Schützenhaus war in der Graf Arco Str. 9 zu finden, dort, wo lange danach das „Ahh und Ohh“ residierte. Im Jahr 2000 ist der Verein auf ein etwa 10.000 Quadratmeter großes Gelände an der Ludwig-Jahn-Str. 22 umgezogen. Es wurde mit eigenen Mitteln erworben, sodass man von keinen Zuschüssen abhängig ist. Im Jahr 2001 konnte dann das selbst erbaute Schützenhaus eingeweiht werden. Das Schützenfest wurde in diesem Jahr bereits zum 24. Mal durchgeführt. (Text/Fotos:CS)
Info: Schützengilde zu Nauen 1704 e.V., Ludwig-Jahn-Straße 22, 14641 Nauen, Tel.: 03321 / 49444, www.schützengilde-zu-nauen.de
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