Staudengärtnerei Hahn: Nachfolger gesucht
Wer von Falkensee aus kommend die Seeburger Chaussee in Richtung Seeburg fährt, sieht auf der linken Seite die Ländereien von der Staudengärtnerei Hahn. Autofahrer, die hier in den letzten Jahren einen Stop eingelegt haben, konnten zu fairen Preisen Stauden, Blumen, Bodendecker, Zierbäumchen, Nadelgehölze und Obstbäume kaufen.
Da die Pflanzen aus der Staudengärtnerei größtenteils aus der eigenen Anzucht stammen und aus diesem Grund das Klima und die Bodenbeschaffenheit der Havelländer Scholle gewohnt sind, erfreuten sich die Käufer stets an Pflanzen, die besonders robust sind und schnell anwuchsen.
Nun sucht die Familie Hahn allerdings einen Nachfolger. Dietmar Hahn: „Nächstes Jahr werde ich 70 Jahre alt und meine Frau 65. Wir würden uns gern in unserer Potsdamer Wohnung zur Ruhe setzen. Da die Kinder aber eigene Pläne haben und unseren Betrieb nicht übernehmen möchten, ist dies DIE Chance etwa für eine junge Familie, sich auf eigene Beine zu stellen und einen gut laufenden Betrieb zu übernehmen. Wenn ich es gesundheitlich schaffe, könnte ich einen Nachfolger auch noch ein Jahr lang begleiten, einweisen und unterstützen.“
Das Gelände vor Ort ist 15.000 Quadratmeter groß. 80 Prozent vom Gelände wird zurzeit noch für die Staudengärtnerei genutzt, der Rest liegt brach und könnte sofort rekultiviert werden. Bei dem Gelände handelt es sich um Kirchenpachtland der Kirchengemeinde Dallgow. Der Pachtvertrag besteht seit 1991 und reicht noch weit in die Zukunft. Es muss nach Abschluss des Vertrags kein Rückbau durchgeführt werden. Dietmar Hahn: „Bei gemeinsamen Gesprächen mit der Kirche ist es vielleicht auch möglich, in den Pachtvertrag mit einzusteigen oder ihn ganz zu übernehmen.“
Wer sich vor Ort engagieren möchte, muss Zeit mitbringen. Oft muss von früh morgens bis spät in die Nacht hinein gearbeitet werden, auch am Wochenende gibt es keinen Feierabend. Hahn: „Das muss jemand mit Liebe zur Botanik sein, der ein solches Geschäft übernimmt. Allerdings ist das Geschäft auch noch deutlich ausbaufähig. Wir sind ja schon alt und haben nicht mehr die Kraft, die Energie und den Mut, Neues anzufassen, wie das vielleicht ein jüngerer Betreiber tun würde.“
Es sei durchaus lohnend, das Gelände weiter als Landwirtschaftsbetrieb zu nutzen. Denn das Pachtgelände liegt eigentlich mitten in einem Landschaftsschutzgebiet. An die Nutzung sind Bedingungen geknüpft. So muss die Urproduktion vor Ort durchgeführt werden. Das bedeutet: Wenigstens ein Teil der Stauden und Pflanzen, die verkauft werden, müssen hier auch wachsen. Das ist keine schlimme Bedingung, da es sowieso viel lukrativer ist, einen Teil der Pflanzen selbst anzuziehen als sie komplett von einem externen Dienstleister einzukaufen.
Auf dem Gelände gibt es ein großes Gewächshaus mit einer kleinen Wohnung, einer Toilette und einer Dusche. Dietmar Hahn: „Ein Nachfolger müsste uns auf jeden Fall unseren Trekker und das Gewächshaus abkaufen. Dafür bringen wir aber einen großen Kundenstamm mit Leuten ein, die ihre Oleaner oder Palmen zum Überwintern bei uns einstellen. Mit diesen Einnahmen bezahlen wir bereits 50 Prozent unserer Ölkosten.“
Es gab auch schon einmal eine Baugenehmigung für ein Wohnhaus auf dem Gelände. Die ist zwar inzwischen ausgelaufen, sollte aber erneuert werden können.
Dietmar Hahn: „Wir freuen uns sehr über eine junge Gärtnerfamilie, die Kontakt zu uns aufnimmt und die Interesse daran hat, zu einzigartigen Konditionen und Bedingungen ein gut laufendes Geschäft zu übernehnen. Es wäre schade, wenn das, was wir in so vielen Jahren aufgebaut haben, nun verkommen würde.“ (Text/Foto: CS)
Kontakt: Staudengärtnerei Hahn, Seeburger Chaussee 1, 14624 Dallgow-Döberitz, Tel.: 0332201 – 20313, täglich geöffnet von 10 bis 18 Uhr
Seitenabrufe seit 1.12.2021:
Kennen Sie schon unsere Gratis-App?
Apple – https://unserhavelland.de/appapple
Android – https://unserhavelland.de/appandroid
Anzeige