SchulwegBengel in Falkensee
Wenn morgens die Kinder in die Grundschulen gebracht werden, schlagen unbeteiligte Passanten schnell die Hände vor die Augen. Eltern fahren mit ihren Autos zwischen den Kindern Slalom, legen waghalsige Wendemanöver hin und stehen kurz vor acht plötzlich Stoßstange an Stoßstange im selbstverschuldeten Ministau.
Vor allem in der Europaschule am Gutspark ist das morgendliche Gedrängel dank der Stichstraße mit sich anschließender Sackgasse ein einziges Tohuwabohu. Das möchten die Eltern nicht mehr als gegeben hinnehmen. Anfang 2014 haben deswegen sieben Eltern die SchulwegEngel (info@SchulwegEngel.de, www.SchulwegEngel.de) gegründet. Diese Gruppierung möchte die Schulwegsituation vor Ort aktiv verbessern – und dabei nicht nur meckern, sondern auch nach guten Lösungen suchen. Und dies nicht alleine, sondern gemeinsam mit der Schule und der Stadt.
Anja Hollesch: „Wir möchten dies erreichen, indem wir Schulwegpläne für Fußgänger und Radfahrer erstellen, Empfehlungen für Kinder und Eltern erarbeiten, Anwohner und Eltern sensibilisieren, der Stadt geeignete Verkehrsmaßnahmen vorschlagen und die Selbständigkeit der Kinder fördern. Wir haben in morgendlichen Zählungen Statistiken erstellt, die aussagen, wie viele Kinder mit welchen Transportmitten die Schule erreichen. Auch eine Umfrage unter allen Schülern der Europaschule wurde durchgeführt. Außerdem sind wir als Pilotprojet der ‚Verkehrszähmer‘ mit den 2. Klassen im kommenden Schuljahr mit dabei.“
Die SchulwegEngel sind der Meinung, dass es überhaupt nicht nötig ist, die Kinder mit dem Auto bis direkt ins Klassenzimmer zu fahren. Anja Hollesch: „Wir haben gerade zum neuen Schuljahr und zum Start der neuen ersten Klassen den ‚neuen Eltern‘ die Dringlichkeit nahegebracht, dass das Auto auf die Dauer nicht die Lösung für den Schulweg sein sollte. Ein schulreifes Kind ist nach einer gewissen Eingewöhnungszeit durchaus dazu in der Lage, einen Schulweg von 200 bis 300 Metern selbst anzutreten. Wir möchten deswegen bei der kommenden Sitzung am 16. September mit der Stadt Falkensee über ‚Elternhaltestellen‘ in genau dieser Entfernung sprechen. Würden die Eltern ihre Kinder in dieser Entfernung von der Schule absetzen, würde das Verkehrschaos sinken und die Kinder könnten einen Teil ihres Schulwegs eigenverantwortlich meistern.“
Um gerade die frischgebackenen Erstklässler zu schützen, wurden nun über ein Dutzend SchulwegBengel aufgestellt. Sie werden in den kommenden Wochen das Umfeld der Europaschule säumen, um Autofahrer auf den Schulweg aufmerksam zu machen. Die Erstellung dieser liebenswerten Figuren wurde tatkräftig von der Tischlerei Schwanke und dem Förderverein der Europaschule am Gutspark e.V. unterstützt. (Text:CS / Foto: SchulwegEngel)
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