Facebook-Thema: Protest an der Europaschule
Die Meldung: Über 560 Kinder der Europaschule am Gutspark protestierten gegen Pläne der Stadt. Kurz vor Ferienbeginn fand am 18. Oktober um 11 Uhr eine große Protestdemonstration vor der Europaschule statt. „Lasst uns doch unser Grün“, „Bäume müssen stehen, nicht gehen!“ und „Wir wollen keine Strasse!“ stand auf den unzähligen selbstgemalten Plakaten, die die Kinder in die Höhe hielten.
Unterstützt von der Direktorin, Frau Beyer, dem Lehrerkollegium sowie dem Förderverein der Schule, den Schulwegengeln und der Baumschutzgruppe fordern die Schüler und Schülerinnen das Grün und die Bäume vor ihrer Schule zu erhalten. Geplant ist im Zuge der Fertigstellung für die neue Campushalle unzählige Bäume zu fällen und einen Grünstreifen fast komplett zuzubetonieren, sodass viele Klassenzimmer nicht nur weniger vor dem zunehmenden Lärm geschützt sein werden, sondern im Sommer auch von der prallen Sonne getroffen werden. „Wir dürfen die Außenjalousien bei Wind gar nicht benutzen, das ist Auflage der Stadt“, erklärte Frau Beyer Frau Richstein, der Vorsitzenden der Stadtverordnetenversammlung, die spontan dazugekommen war. Frau Richstein versicherte den Schülern, dass die Stadt die Situation noch einmal überdenken werde. (Text: Juliane Kühnemund, Foto: Victoria Zimmermann)
Die Diskussion auf Facebook: “Superaktion übrigens!“
„Also meine Kids hätten da nicht mitmachen dürfen! Das ist ja schlimmer wie zu Ost-Zeiten, die Kinder werden hier für Machtspiele zwischen der Direktorin und der Stadt ‚zweckentfremdet‘!“
„Ich finde, die Kinder können ruhig einmal etwas gelebten Protest miterleben und vertragen. Wenn man sie nicht zwingt. Was denke ich, keiner getan hat. Aber man darf sich auch als Schule nicht alles gefallen lassen.“
„Also mein Sohn durfte daran teilnehmen und ich finde es durchaus OK. Denn er mit seinen 6 Jahren weiß schon, dass es nicht korrekt ist, Bäume zu fällen. Er hat eigenständig voller Elan gestern ein Plakat bemalt. Ich finde es auch richtig, dass er seinen Unmut Luft macht, denn wir sind alle immer viel zu ruhig und nehmen alles hin. Gemeckert wird oft, aber immer dann, wenn es zu spät ist – und hier ist noch nichts zu spät.“
„Die Kinder demonstrieren, während Leute in unserem Alter es sich nicht trauen, den Mund aufzumachen. Sucht den Fehler!“
„Die Kinder waren ‚heiss‘ darauf, zu demonstrieren – es geht ja nicht gerade um etwas Nebensächliches – das liegt auf jeden Fall schon in ihrer Kompetenz! Diese Schüler haben mit Freude und auch Demut versucht, einen Appell zu leisten! So und so quatschen kann jeder – hin und her! Danke an alle Unterstützenden.“
„Die Aktion ging von einem Schüler aus, es wurde allen freigestellt, daran teilzunehmen. Kein Kind wurde gezwungen, aber alle waren mit Feuereifer dabei. Als Frau Richstein meinte: ‚Aber Kinder, ihr wollt doch sicher einen schönen Platz haben?‘, da schrien alle ganz laut NEEEIIIN. Das war weder eingeübt noch vorgegeben, sondern einfach das, was die Kinder wollen.“
„Gelebte Demokratie.“
„Das sind unsere Politiker von morgen und bestimmt mit mehr Verständnis für unsere Umwelt. Wir haben nur eine Erde. Tolle Aktion und ich hoffe, mit Erfolg!“
„Weiter so, Kinder und Lehrer.“
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