Hunde in Gefahr – in Brieselang und Falkensee
Gerüchte gibt es immer. Da kennt jemand den Nachbarn der Schwester des Betroffenen. Und der sagt, ein Hund wurde vergiftet. Aus erster Hand lassen sich solche Gerüchte dann nie verifizieren. Torsten Fiebig von der Hundehilfe Three Dogs (www.hundehilfethreedogs.de) aus Brieselang hat nun allerdings einen konkreten Fall zu melden:
„Eine Anwohnerin aus Brieselang, deren Name und Adresse mir bekannt sind, hat in ihrem Garten eine Wurst mit einer in das Fleisch eingedrückten Hakenklinge gefunden.“ Zugleich meldet GiftköderRadar (www.giftkoeder-radar.com) im Internet einen – unbestätigten – Fund mit vergiftetem Fleisch in der Semmelhaack-Siedlung an der Seegefelder Straße in Falkensee. Da fragt man sich natürlich: Wie lässt sich der eigene Hund schützen?
„Hundeflüsterer“ Torsten Fiebig: „Ausgelegte Nahrungsköder stellen eine ganz besonders hohe Gefahr für unsere Hunde dar, weil die verwendete Locknahrung oftmals sehr hochwertig ist. Nahrung ist für den Hund nach wie vor nun mal überlebenswichtig. Leider handeln viele Hunde blitzschnell und begeben sich durch das Verschlingen der Köder in Lebensgefahr. Möchte man den Hunden abgewöhnen, auf der Gassirunde oder im eigenen Garten etwas zu fressen, so sollte ein einsprechendes Training am besten schon im Welpenalter beginnen. Hier geht es darum, in der Öffentlichkeit Futterspuren auszulegen. Nimmt der Hund die Fährte auf, verhindert man das Nachspüren mit einem laut ausgesprochenen ‚Pfui‘ und einem anschließend gereichten Leckerchen.“
Was sagt der Tierarzt zum Thema? Dr. Torsten Muche von der Tierärztlichen Gemeinschafts-praxis für kleine Haustiere „Gartenstadt Falkenhöh“ (www.tierarzt-praxis-falkensee.de) äußerst sich wie folgt: „Fälle mit ‚Leckerlies‘, die mit Rasierklingen präpariert sind, sehen wir – Gott sei Dank – sehr selten. Zu erwarten wären akut und stark blutende Wunden im vorderen Verdauungstrakt (Maul, Rachen, Speiseröhre, Magen) und oder Blutungen im unteren Verdauungstrakt mit einer einhergehenden Bauchfellentzündung. In jedem Fall mit dramatischen Folgen. Die Diagnose sollte im Normalfall schnell möglich sein, da sich metallische Fremdkörper röntgenologisch gut darstellen lassen.“
Anders sieht es bei mit Gift präpaprierten Ködern aus. Torsten Muche: „Hier ist die Art und Menge des aufgenommenen Giftes entscheidend, die Symptome sind unspezifisch und können verzögert auftreten. Das macht die Diagnose mitunter schwierig. Häufigste Vergiftungen erfolgen durch Rattengifte, also durch Rondentizide, meistens als Cumarin-Derivate. Diese Präparate stören die Blutgerinnung und es kommt zu inneren Blutungen (Lunge, Magen-Darmtrakt, Nieren-Blase, Haut). Die Wirkung tritt verzögert ein, was bei Nagern durchaus beabsichtigt ist.“
Und er sagt: „Die meisten Präparate sind übrigens eingefärbt und verursachen sichtbare Farbveränderungen des Kotes. Weitere häufige Vergiftungen sehen wir leider durch Schneckenkorn (Wirkstoff: Metaldehyd). Die Symptome sind u.a. Zittern, Krämpfe, hohes Fieber. Die Behandlung ist hier nur symptomatisch möglich: Giftreduktion durch Erbrechen, Magenspülungen und medizinische Kohle, entkrampfende Medikamente, Infusionen. Der Erfolg ist wie beim Rattengift von der ‚Rechtzeitigkeit‘ der Therapie und der Giftmenge abhängig.“
Auch an ganz natürliche Gifte müssen die Tierbesitzer nun denken. Torsten Muche: „Jetzt im Herbst kommt es bei Hunden auch zu Pilzvergiftungen. Eine Tierklinik hilft notfalls auch nachts und am Wochenende weiter, wenn sich Symptome zeigen.“ (Text/Foto oben: CS).
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